EURIBOR - Euro Inter Bank Offered Rate
Der EURIBOR dient als Referenzzinssatz für zahlreiche Finanzprodukte. Nachfolgend erklären wir seine Relevanz für die Immobilienfinanzierung und wie er berechnet wird.
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1. Was versteht man unter dem EURIBOR?
Das Kürzel EURIBOR steht für Euro Inter Bank Offered Rate, dem Referenzzinssatz für Termingelder im Interbankengeschäft der Eurozone. Er löste am 1. Januar 1999 die bis dahin geltenden nationalen Referenzzinssätze ab und wird für 1, 2 und 3 Wochen sowie für 1 bis 12 Monate ermittelt. Seit dem 1. November 2013 werden nur noch die Daten für die Laufzeiten 1 Woche, 2 Wochen, 1 Monat, 2, 3, 6, 9 und 12 Monate veröffentlicht. Vereinfacht gesagt, stellt der EURIBOR den maximalen Zinssatz dar, zu dem sich Banken aus der Eurozone untereinander einen unbesicherten Kredit gewähren. Er wird an Geschäftstagen jeweils um 11 Uhr festgelegt und anhand der Angebotssätze von 32 europäischen Banken ermittelt.
2. Wie wird der EURIBOR ermittelt?
Der EURIBOR wird auf Basis der täglichen Zinssätze berechnet, zu denen einige ausgewählte europäischen Banken sich untereinander Geld leihen, ohne dabei Sicherheiten zu hinterlegen. Zur Ermittlung des EURIBOR wird dann ein Durchschnitt dieser Zinssätze für verschiedene Zeiträume gebildet, zum Beispiel für drei Monate (Dreimonats-EURIBOR). Die Europäische Bankenföderation überwacht diesen Vorgang, wodurch der Euribor als wichtiger Zinssatz für Finanzprodukte wie Kredite, Hypotheken und Anleihen verwendet wird.
3. Was hat der EURIBOR mit der Immobilienfinanzierung zu tun?
Der EURIBOR gilt als Referenzzinssatz für viele Darlehensformen, darunter auch Hypothekendarlehen mit variabler Verzinsung. Für letztere orientieren sich die Konditionen an der Höhe des 3-Monats-EURIBOR. Bei dieser Form des Immobilienkredits kann der Darlehensnehmer jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündigen. Immobilienkäufer und Bauherren, die sich für diese Darlehensform entscheiden, sollten den EURIBOR laufend im Blick haben. Steigt der Zins, können sie rechtzeitig überlegen, eine Umfinanzierung in ein Darlehen mit längerer Zinsbindung vorzunehmen. Die Darlehenszinsen sind höher als der EURIBOR, orientieren sich aber an seiner Entwicklung. Der Zinsaufschlag ist umso niedriger, je günstiger die Bonitätsprüfung des Darlehensnehmers ausfällt.
immoverkauf24 Tipp
Ein variables Darlehen auf Basis des EURIBOR kann sinnvoll sein, wenn kurzfristig ein größerer Betrag für die Immobilienfinanzierung zur Verfügung steht – etwa weil eine andere Immobilie verkauft werden soll und der Erlös für die Finanzierung vorgesehen ist. Vorsichtige Darlehensnehmer können das Risiko kurzfristiger Zinserhöhungen über ein Cap-Darlehen reduzieren, bei dem gegen Gebühr eine Zinsobergrenze festgelegt wird.