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von Ilka Fronia | Expertin für Immobilienfinanzierung

Sachwerte als Kapitalanlage – Lohnt sich eine Investition?

Niedrige Zinsen oder eine hohe Inflationsrate führen dazu, dass Anleger ihr Vermögen in Sachwerte wie Immobilien oder Gold investieren. Sie gelten als krisenfeste, wertstabile Anlagen. Erfahren Sie hier, welche Güter zu den Sachwerten zählen und welche Vorteile und Nachteile eine Investition in Sachwerte bergen kann.

1. Was sind Sachwerte?

Als Sachwerte bezeichnet man Güter, die einen realen Wert besitzen und damit weniger abhängig von Schwankungen am Finanzmarkt sind als beispielsweise Sparbücher, Tagesgeld oder Anleihen. Beispiele für wertstabile Sachwerte sind in erster Linie Immobilien und Gold. Im Gegensatz zu Geldwerten wie Bargeld sind Sachwerte in der Regel in physischer Form vorhanden und tatsächlich greifbar. Aus diesem Grunde gelten Sachwerte als krisenfeste Anlageform. Möglich ist aber auch, über Aktien in Sachwerte zu investieren, ein Beispiel sind Immobilienfonds.

Grundsätzlich sollten Sie als Anleger beachten, dass es auch bei Sachwerten keine hundertprozentige Wertgarantie gibt. Trotzdem ist die Sicherheit höher als bei anderen Investitionen, da ein kompletter Wertverlust so gut wie ausgeschlossen ist.

2. Tabelle Sachwerte – Vor- und Nachteile

Sachwerte Vorteile Nachteile
Immobilien
  • Anschaffungskosten können steuerlich geltend gemacht werden
  • Hohe Wertbeständigkeit, zumindest in guten Lagen
  • Fortlaufende Erträge bei Vermietung
  • Für Banken erscheinen Immobilienbesitzer oftmals kreditwürdiger für weitere Investments. Es besteht die Möglichkeit, die Immobilie zu beleihen
  • Wertverlust möglich, wenn eine Immobilienblase platzt
  • Geringe Auswahlmöglichkeiten, da knappes Angebot (in beliebten Lagen)
  • Möglicherweise hohe Instandhaltungskosten
  • Kapital ist gebunden, Verkauf der Kapitalanlage ist nicht sofort möglich
  • Spekulationssteuer fällt an, wenn vermietetes Objekt vorzeitig verkauft wird
  • Staatliche Eingriffe, beispielsweise durch Mietpreisbremse werden Renditechancen gemindert
Aktien
  • Große Gewinne möglich
  • Hohe Liquidität, Aktien können rasch verkauft werden
  • Große Auswahl
  • Großes Risiko, da starke Kursschwankungen möglich
  • Totalverlust kann eintreten
  • Expertise erforderlich, um erfolgreich handeln zu können
  • Kursgewinne sind steuerpflichtig
Edelmetalle (insbesondere Gold)
  • Krisensichere Anlage vor allem in unsicheren Zeiten, Gold gilt als „die“ Krisenwährung
  • Hohe Wertbeständigkeit
  • Kann in der Regel jederzeit veräußert werden, nach einem Jahr auch steuerfrei
  • Goldpreis kann stark schwanken
  • Begrenztes Angebot, da Förderung relativ aufwändig ist
  • Gold erwirtschaftet keine Zinsen oder Dividenden
  • Sichere Lagerung notwendig, die mit Kosten verbunden ist

Rohstoffe wie Stahl, Öl oder Weizen

  • In der Regel guter Inflationsschutz
  • Relativ unabhängig von Kursschwankungen
  • Begrenztes Angebot
  • Anders als beispielsweise beim physischen Gold können viele Rohstoffe nur über Aktien oder Zertifikate erworben werden
  • Keine Erträge wie Zinsen oder Dividenden
  • Ethische und ökologische Bedenken können gegen Rohstoffhandel sprechen

Sammlerstücke

  • Wertstabile Anlage
  • Persönliche Freude am Investitionsobjekt
  • Begrenztes Angebot
  • Große Expertise erforderlich
  • Begrenzter Kreis möglicher Kaufinteressenten

3. Worauf bei der Investition in Sachwerte geachtet werden sollte

Zu den bekanntesten Sachwerten zählen Immobilien als Kapitalanlage. Gemeint ist damit vor allem der Kauf von vermieteten Wohnungen, die den Eigentümern monatliche Erträge einbringen. Gerade in der aktuellen Niedrigzins-Phase setzen viele Anleger darauf, ihr Geld in das sogenannte Betongold zu investieren. Neben Wohnimmobilien können auch Gewerbe- oder Pflegeimmobilien attraktiv sein.

Der Vorteil von Sachwerten im Gegensatz zu Geldwerten ist: Sie können nicht vollkommen wertlos werden – sieht man einmal von Zerstörung beispielsweise durch Feuer oder Gewalteinwirkung ab. Das heißt, Sachwerte sind größtenteils unabhängig von Kursschwankungen am Finanzmarkt und bieten Anlegern somit Schutz vor einem Kaufkraftverlust. Wer für seine Investition einen günstigen Zeitpunkt wählt, kann sich über stabile Wertsteigerungen freuen.

Doch sollten Sie bedenken, dass nicht jede Sachwert-Anlage für Sie geeignet ist. Zum einen ist oftmals großes Fachwissen gefragt, damit sich eine Investition tatsächlich erfolgreich entwickeln kann, zum anderen besitzen manche Sachwerte gewissen Eigenschaften, die sie einkalkulieren sollten. Während beispielsweise bei Kunstwerken eine echte Expertise für die korrekte Werteinschätzung unabdingbar ist, müssen Sie bei Aktien oftmals etwas risikofreudiger sein, denn obwohl sie zu den Sachwerten zählen, können sie starken Kursschwankungen unterliegen.

Darüber hinaus sollten Sie den Rat von Finanzexperten beherzigen, zur Vermögensbildung nicht nur in einen einzelnen Sachwert zu investieren, sondern das Investment auf unterschiedliche Anlageformen zu verteilen. Diese Risikostreuung hilft, mögliche Wertverluste auszugleichen.

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