Bausparsumme
Die Bausparsumme stellt einen zentralen Aspekt eines Bausparvertrags dar. Bei dem Vorhaben einen Bausparvertrag abzuschließen, ist es wichtig, frühzeitig zu entscheiden, welche Bausparsumme angemessen ist. Diese beeinflusst nicht nur die Abschlussgebühr, sondern auch die Höhe der monatlichen Spar- oder Tilgungsraten.
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1. Was ist die Bausparsumme?
Die Bausparsumme ist der Betrag, über den ein Bausparvertrag abgeschlossen wird. Sie setzt sich zusammen aus dem anzusparenden Guthaben und der Darlehenssumme, die später für den Hausbau oder Hauskauf abgerufen werden kann. Wird beispielsweise eine Bausparsumme von 50.000 Euro vereinbart und beträgt das Mindestguthaben 50 Prozent der Bausparsumme, setzt sich diese aus je 25.000 Euro Ansparsumme und Darlehen zusammen. Je nach Tarif kann die Aufteilung abweichen und später auch noch geändert werden.
2. Welche Höhe der Bausparsumme ist sinnvoll?
Wer einen Bausparvertrag abschließen will, sollte gut überlegen, wie hoch die Bausparsumme sein soll – und wann das Bauspardarlehen voraussichtlich gebraucht wird. Im Folgenden gehen wir auf einige Überlegungen ein, die bei der Festlegung der Bausparsumme hilfreich sein können:
- Projektumfang: Berücksichtigen Sie die Größe und den Umfang Ihres Immobilienprojekts. Ein Hausbau erfordert möglicherweise eine höhere Bausparsumme im Vergleich zum Kauf einer Wohnung oder einer Renovierung.
- Eigenkapital: Es ist ratsam, einen Teil des benötigten Kapitals selbst aufzubringen. Eine ausreichende Eigenkapitalquote kann sich positiv auf die Finanzierung auswirken und das Risiko verringern.
- Finanzierungsbedarf: Schätzen Sie den Gesamtfinanzierungsbedarf für Ihr Immobilienprojekt. Die Bausparsumme sollte in der Lage sein, diesen Bedarf abzudecken, sodass Sie nicht zusätzlich auf andere Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen sind.
- Zinssatz und Konditionen: Prüfen Sie die Zinssätze und Konditionen, die mit dem Bausparvertrag verbunden sind. Ein niedriger Zinssatz und günstige Konditionen können die Attraktivität des Bausparvertrags erhöhen.
- Laufzeit des Bausparvertrags: Berücksichtigen Sie die Laufzeit des Bausparvertrags. Eine längere Laufzeit könnte es ermöglichen, eine höhere Bausparsumme anzusparen.
- Flexibilität des Bausparvertrags: Überprüfen Sie die Flexibilität des Bausparvertrags. Einige Verträge erlauben Anpassungen der Bausparsumme während der Laufzeit, um auf veränderte Umstände reagieren zu können.
- Beratung durch Experten: Konsultieren Sie Finanzberater oder Fachleute im Bereich Baufinanzierung, um eine auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Bausparsumme zu bestimmen.
Hinweis von immoverkauf24:
Generell sollte die Bausparsumme so gewählt werden, dass das Sparziel für das Mindestguthaben in etwa erreicht wird, wenn der Immobilienerwerb vorgesehen ist. Wer beispielsweise in fünf Jahren bauen will, sollte die Summe so ansetzen, dass das Sparziel innerhalb dieser Frist erreicht werden kann. Unser Zinsrechner hilft bei der Kalkulation.
3. Welche Vorteile hat eine hohe Bausparsumme?
Eine hohe Bausparsumme kann verschiedene Vorteile für den Bausparer mit sich bringen:
- Größerer Finanzierungsspielraum: Mit einer höheren Bausparsumme steht dem Bausparer ein größerer finanzieller Spielraum zur Verfügung, um sein Immobilienprojekt zu finanzieren. Dies kann insbesondere bei größeren Vorhaben, wie dem Bau eines Hauses, von Vorteil sein.
- Flexibilität bei der Finanzierung: Eine höhere Bausparsumme bietet mehr Flexibilität bei der Finanzierung des Immobilienprojekts. Der Bausparer kann möglicherweise auf zusätzliche Mittel zurückgreifen, um unvorhergesehene Kosten zu decken oder das Projekt umfassender zu gestalten.
- Niedrigere Fremdfinanzierung: Wenn die Bausparsumme ausreicht, um einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten zu decken, kann dies zu einer geringeren Notwendigkeit für externe Fremdfinanzierung führen. Dadurch können Zinszahlungen und die Abhängigkeit von Krediten reduziert werden.
- Bessere Verhandlungsposition: Mit einer höheren Bausparsumme könnte der Bausparer eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Kreditgebern oder Verkäufern haben, da er mehr Eigenkapital und finanzielle Ressourcen für das Projekt vorweisen kann.
- Mögliche Zinsvorteile: In einigen Fällen können höhere Bausparsummen zu günstigeren Zinsen und verbesserten Konditionen für das Bauspardarlehen führen, was die Gesamtkosten der Finanzierung reduzieren kann.
Was kann man tun, wenn die Bausparsumme zu hoch gewählt wurde?
Wer die Bausparsumme nachträglich reduzieren will, kann den Vertrag anpassen und die Summe reduzieren. Die Abschlussgebühr auf die Differenz wird jedoch nicht erstattet. Sinnvoller kann es daher sein, den Vertrag zu teilen. Damit lässt sich eine schnellere Zuteilung erreichen. Manche Bausparkassen splitten das Guthaben anteilig auf zwei Verträge auf, andere belassen das gesamte Guthaben in einem Vertragsteil. Dies ist meist die vorteilhaftere Variante.
4. Welche Vorteile hat eine niedrige Bausparsumme?
Eine niedrige Bausparsumme kann ebenfalls bestimmte Vorteile für den Bausparer bieten:
- Geringere Belastung der Haushaltskasse: Eine niedrige Bausparsumme bedeutet in der Regel niedrigere monatliche Sparbeiträge. Das kann dazu führen, dass die finanzielle Belastung für den Bausparer im Alltag geringer ausfällt.
- Flexibilität bei der Liquidität: Durch eine niedrige Bausparsumme behält der Bausparer mehr Liquidität, da weniger Mittel im Bausparvertrag gebunden sind. Dies ermöglicht es ihm, flexibler auf kurzfristige finanzielle Bedürfnisse zu reagieren.
- Schnellere Zuteilung des Bausparvertrags: Bei niedrigeren Bausparsummen kann die Zuteilung des Bausparvertrags schneller erfolgen, da der angesparte Betrag schneller erreicht wird. Dies ermöglicht einen früheren Zugang zu einem Bauspardarlehen.
- Weniger Zinsbelastung: Mit einer niedrigen Bausparsumme fallen auch die Zinszahlungen für das Bauspardarlehen geringer aus, was langfristig zu einer Kostenersparnis führen kann.
- Geringeres Risiko von Kapitalbindung: Eine niedrige Bausparsumme bindet weniger Kapital über einen längeren Zeitraum. Das minimiert das Risiko, dass zu viel Kapital in einem Bausparvertrag festgehalten wird, ohne es effektiv nutzen zu können.
Was kann man tun, wenn die Bausparsumme zu niedrig ist?
Es gibt Tarife, die eine nachträgliche Erhöhung der Bausparsumme ermöglichen. Allerdings ist dann erneut eine Abschlussgebühr zu zahlen, die anteilig für den Aufstockungsbetrag berechnet wird.
Hinweis von immoverkauf24:
Wer unsicher ist, wie hoch die Bausparsumme sein sollte, ist mit einer etwas niedrigeren Summe besser beraten als mit einer zu hoch angesetzten. Eine Vertragsreduzierung ist nachteiliger als eine nachträgliche Erhöhung der Bausparsumme.
5. Wie wird die Bausparsumme ausgezahlt?
Die Auszahlung der Bausparsumme erfolgt in der Regel nach Erreichung bestimmter Voraussetzungen und der Zuteilung des Bausparvertrags. Hier sind die typischen Schritte und Bedingungen:
- Zuteilung des Bausparvertrags: Die Zuteilung erfolgt, wenn die vereinbarte Bausparsumme durch regelmäßige Sparbeiträge erreicht wurde. Dies kann einige Jahre nach Vertragsabschluss dauern, abhängig von der Höhe der Sparbeiträge und den Konditionen des Bausparvertrags.
- Beantragung des Bauspardarlehens: Nach der Zuteilung hat der Bausparer die Möglichkeit, ein Bauspardarlehen zu beantragen. Die Höhe des Darlehens entspricht der vereinbarten Bausparsumme.
- Verwendungszweck des Bauspardarlehens: Das Bauspardarlehen kann für vorab definierte Verwendungszwecke wie den Bau, Kauf oder die Renovierung einer Immobilie genutzt werden.
- Auszahlung des Bauspardarlehens: Die Bausparsumme wird in Form des Bauspardarlehens ausgezahlt. Die Auszahlung kann in einer Summe oder in Teilbeträgen erfolgen, abhängig von den Bedingungen des Bausparvertrags und den individuellen Vereinbarungen.
- Rückzahlung des Bauspardarlehens: Der Bausparer ist verpflichtet, das Bauspardarlehen gemäß den im Vertrag festgelegten Bedingungen zurückzuzahlen. Dies erfolgt in der Regel durch monatliche Ratenzahlungen über einen vorher vereinbarten Zeitraum.