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Blockhaus bauen – 8 wichtige Punkte für Bauherrn

Mit dem Stichwort „Blockhaus“ verbinden die Menschen unterschiedliche Vorstellungen: Die einen erinnert es an ein Ferienhaus in den Bergen, andere denken an eine Jagdhütte, ein Gartenhaus oder eine finnische Sauna. Falsch liegt man mit all diesen Assoziationen jedenfalls nicht. Ein Blockhaus – auch als Blockbohlenhaus bezeichnet - kann verschiedene Zwecke erfüllen und sehr wohl auch als normales Wohnhaus statt als Feriendomizil genutzt werden. Wir informieren über die wichtigsten Fakten zum Thema.

1. Was ist ein Blockhaus?

Blockhaus

Unter einem Blockhaus versteht man ein Holzhaus, das sich durch eine besondere Bauweise auszeichnet. Schon in der Bronzezeit wurden Häuser errichtet, indem Holzbalken waagerecht übereinandergelegt werden. Je nach Anbieter werden die Balken direkt auf der Baustelle verarbeitet – oder der Aufbau der Wandelemente erfolgt vorab in einer Montagehalle, wie es bei Fertighäusern üblich ist. Vor Ort werden diese Elemente dann fix und fertig angeliefert und montiert.

Die Ausgestaltung der Balken ist je nach Region und Geschmack unterschiedlich: So wirken als Naturstammhaus bezeichnete Blockhäuser, bei denen Rundstämme verwendet werden, besonders rustikal (mehr dazu unter 5.). Mit Vierkanthölzern gebaute Blockbohlenhäuser haben hingegen eine ganz andere Ausstrahlung und können auch sehr modern gestaltet sein.

Neben dem Aufbau der Fassade, die durch die querliegenden Balken strukturiert wird, ist für Blockhäuser auch die Gestaltung der Hausecken charakteristisch. Anders als bei einer Putz- oder Klinkerfassade werden sie mit unterschiedlichen Techniken wie etwa der so genannten Verzinkung betont. Die Innenwände von Naturstammhäusern können je nach Vorstellungen des Bauherrn verkleidet werden, so dass sie beispielsweise auch gefliest werden können. Zwischen Innenverkleidung und Blockbohlen sorgt eine Wärmedämmschicht für niedrige Heizkosten.

Die Blockhaus-Bauweise ermöglicht sowohl den Bau schlichter kleiner Hütten als auch die Errichtung eines luxuriösen Anwesens mit mehreren hundert Quadratmetern Wohnfläche. Den Gestaltungsmöglichkeiten sind bei dieser Bauweise kaum Grenzen gesetzt.

immoverkauf24 Tipp:

Moderne Blockhäuser können je nach Bauweise sehr energiesparend sein und einen hohen energetischen Standard erfüllen. Dies ermöglicht die Inanspruchnahme zinsgünstiger Kredite durch KfW-Darlehen.

2. Was kostet ein Blockhaus?

Kosten eines Blockhauses

Bei den Kosten für ein Blockhaus spielen diverse Faktoren eine Rolle. Die wichtigsten im Überblick:

Die gewünschte Ausbaustufe

Die Preise für ein Blockhaus variieren auch deshalb, weil sie in verschiedenen Ausbaustufen angeboten werden – beispielsweise als Ausbauhaus oder bezugsfertig.

Die Beschaffenheit und Lage des Grundstücks

Wie beim Schwedenhaus hängen die Baukosten auch von der Lage des Grundstücks ab – je weiter die Transportwege sind, desto höher sind die Baukosten.

Die Größe des gewünschten Blockhauses

Einfache Blockhäuser sind bereits ab rund 50.000 Euro zu haben, allerdings haben sie dann auch nur rund 70 Quadratmeter Wohnfläche. Nach oben ist die Preisskala offen.

Die Änderungswünsche bei Musterhäusern

Wer sich für ein bestimmtes Hausmodell eines Blockhausanbieters entscheidet, muss mit höheren Baukosten rechnen, wenn Änderungswünsche umgesetzt werden sollen.

Der energetische Standard

Mit steigendem energetischen Standard verteuern sich die Baukosten. Das gilt auch für Blockhäuser. So ist beispielsweise die so genannte Doppelblockbauweise teurer als die einschalige Bauweise. Dafür bietet sie aufgrund der Dämmung im rund sieben bis zehn Zentimeter breiten Hohlraum zwischen den beiden Balkenkonstruktionen eine höhere Energieersparnis.

Kostenfaktoren Blockhaus

Der Massivholzanteil/Die Holzart

Auch die konkrete Bauweise beeinflusst den Preis eines Blockbohlenhauses. Dabei gilt: Je höher der Massivholzanteil beim Bau ist, desto teurer ist das Blockhaus unterm Strich. Auch die Holzart ist entscheidend: So ist Fichtenholz beispielsweise preiswerter als Kiefer.

Die Bauweise

Der erwähnte Massivholzanteil hängt auch von der Bauweise ab. So weisen in Fertigbauweise errichtete Holzhäuser mit Blockhaus-Optik einen deutlich geringeren Massivholzanteil auf als echte Blockbohlenhäuser.

Die Verarbeitung

Naturstammhäuser (siehe auch 5. Die Besonderheiten des Naturstammhauses) werden in Handarbeit gefertigt, während die Verarbeitung von Blockbalken eine industrielle und damit kostengünstigere Fertigung ermöglicht. Sie sind daher im Schnitt die teuerste Variante beim Blockhaus-Bau.

immoverkauf24 Tipp:

Hier erhalten Sie einen Überblick über alle Baunebenkosten, die auch beim Blockhaus nicht vernachlässigt werden sollten.

3. Das Blockbohlenhaus - Vor- und Nachteile im Überblick 

Das Blockbohlenhaus weist aufgrund der verwendeten Baustoffe viele Vorteile, jedoch auch einige Nachteile auf was den Pflegeaufwand und den Wiederverkauf betrifft. Alle Vor- und Nachteile finden Sie hier im Überblick: 

Vorteile Nachteile
  • Holz weist gute Dämmeigenschaften aus

Holz verfügt über gute Dämmeigenschaften und sorgt zudem im Sommer für ein angenehmes Wohnklima. Der Grund: Holz ist ein schlechter Wärmeleiter.

  • aufwändige Ausbesserungsarbeiten bei holzverschalten Wänden

Wer ein Blockhaus baut und sich für holzverschalte Innenwände entscheidet, muss bei späteren Ausbesserungsarbeiten wie etwa der Installation zusätzlicher Steckdosen mit höheren Kosten rechnen.

  • Nachhaltiger Baustoff

Wer Wert auf eine nachhaltige Bauweise legt oder sogar ein Ökohaus plant, ist mit einem Holz- beziehungsweise Blockhaus gut bedient, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist.

  • Geringerer Schallschutz

Wie bei allen Holzhäusern ist auch beim Blockhaus der geringere Schallschutz ein Thema.

  • Angenehmes Raumklima

Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen auf ein angenehmes Niveau. Daher eignen sich Holzhäuser gut für Allergiker und Asthmatiker.

  • Höherer Pflegeaufwand

Wie jedes Holzhaus bedarf auch ein Blockbohlenhaus regelmäßiger Pflege. So muss die Fassade häufiger als beim Massivhaus gestrichen werden, damit der Holzschutz aufgefrischt wird.

  • Kurze Bauzeit, geringere Kostenbelastung

Ein Holz- beziehungsweise Blockbohlenhaus punktet im Vergleich zum Massivhaus mit einer deutlich kürzeren Bauzeit, da lange Trocknungszeiten entfallen. Damit fällt der Zeitraum, in dem Bauherren sowohl den Baukredit tilgen als auch Miete zahlen müssen, kürzer aus.

  • Schwierigerer Wiederverkauf

Ein Blockhaus trifft nicht unbedingt den Massengeschmack – daher kann es sein, dass ein späterer Verkauf sich aufwändiger gestaltet als bei einem „Haus von der Stange“. Hierbei kommt es natürlich sehr auf die Region an, in der sich das Haus befindet und ob diese Bauweise dort üblich ist oder exotisch.

  • Sehr langlebig

Blockhäuser sind extrem stabil und damit sehr langlebig – entsprechende Pflege vorausgesetzt. Selbst bei einem Brand bestehen gute Chancen, dass das Haus nicht abgerissen, sondern lediglich renoviert werden muss.

  • Ein Blockhaus „setzt sich“

Anders als Holzhäuser in Holzständerbauweise „setzt sich“ ein Blockhaus über die Jahre. Gemeint ist damit: Aufgrund des hohen Gewichts der Balken verdichtet sich die Holzkonstruktion und das Blockhaus  „schrumpft“ daher ein wenig. Dieser Prozess wird außerdem durch die Trocknung des Holzes hervorgerufen. Dies kann auch mit Knackgeräuschen verbunden sein.

  • Weniger anfällig für Schimmel

Da Feuchtigkeit bei Blockhäusern anders als bei Massivhäusern nicht an den Wänden kondensiert, sind sie weniger anfällig für Schimmelbefall.

 

  • Blockecken anfällig für Baumängel

Gerade bei dem Aufbau der Blockecken kommt es häufig zu einer mangelhaften Ausführung.

4. Woran erkennt man einen guten Blockhausanbieter?

Wie auch beim Massivholzbau sollten Bauherren bei der Auswahl eines geeigneten Herstellers auf Qualität achten. Das ist nicht immer einfach, erste Anhaltspunkte können beispielsweise Referenzen bieten. Auch die Besichtigung von Musterhäusern ist ratsam. Zudem kann es generell bei der Auswahl eines Hausanbieters nicht schaden, bei der örtlichen Bank nachzufragen. Sie können möglicherweise Auskunft dazu geben, ob es bei der Finanzierung von Bauprojekten der Anbieter Probleme gab oder nicht. Bei Blockhäusern könnte dies je nach Region allerdings schwierig sein, wenn dort kaum solche Häuser gebaut werden.

Hilfreich kann es auch sein, auf Zertifizierungen wie etwa das RAL-Gütezeichen 422  Holzbauweise zu achten – was einige Banken ohnehin zur Bedingung für eine Kreditvergabe machen (siehe auch 8.). Zudem vergibt das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung das RAL-Gütezeichen 402 Blockhausbau an die Mitglieder der Gütegemeinschaft Blockhausbau. Allerdings gibt es auch Blockhaushersteller, die kein Gütesiegel führen und dennoch gute Qualität liefern.

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5. Die Besonderheiten des Naturstammhauses

Blockhaus Naturstammhaus

Eine besonders markante Optik haben so genannte Naturstammhäuser als Variante des Blockhauses. Sie werden aus ungefrästen Baumstämmen errichtet, die lediglich entrindet und dann naturbelassen weiterverarbeitet werden. Als Baustoff wird wahlweise Tannen- oder Kiefern-, Fichten- und Lärchenholz verwendet.

Je nach Hersteller werden Naturstammhäuser direkt vor Ort auf der Baustelle errichtet, es gibt aber auch Anbieter, die das Blockhaus in einer Montagehalle vorfertigen, dann auseinandernehmen und auf der Baustelle wieder zusammensetzen. Der Clou bei diesen Häusern: Sie können theoretisch erneut ab- und woanders wieder aufgebaut werden.

Ein wichtiger Unterschied zu anderen Holzhäusern besteht darin, dass Brände Naturstammhäusern so schnell nichts anhaben können. Der Grund: Baumstämme lassen sich nur sehr schwer entflammen und verlieren daher ihre Tragfähigkeit nur sehr langsam. Daher halten sich etwaige Brandschäden in Grenzen, während Häuser in anderer Holzbauweise oder Massivbauweise schneller wegen eines Brandes einstürzen.

6. Blockhäuser und Bebauungsplan – worauf ist zu achten?

Bauherren, die sich für ein Blockhaus interessieren, sollten schon bei der Grundstückssuche darauf achten, welche Vorgaben der jeweilige Bebauungsplan enthält. Da Blockbohlenhäuser in den meisten deutschen Regionen eher nicht der üblichen Bauweise entsprechen, kann es sein, dass auf dem Wunsch-Grundstück kein Holzhaus in dieser Bauweise errichtet werden darf. Das gilt vorwiegend für Grundstücke in bereits bebauten Wohngebieten, besser stehen die Chancen vielfach in Neubaugebieten. Dort lassen die Bauvorschriften häufiger eine große Vielfalt an Neubauten zu.

7. Der Wiederverkaufswert eines Blockhauses

Über die Höhe des Wiederverkaufswerts lassen sich zum Zeitpunkt der Errichtung eines Blockhauses nur Spekulationen anstellen. Generell lässt sich aber sagen, dass sich die Suche nach einem Käufer etwas schwieriger gestaltet, wenn ein Haus vom üblichen Standard abweicht und eher individuell entworfen wurde. Dann gilt es – beispielsweise mit der Unterstützung eines kompetenten Maklers – Käufer anzusprechen, die gezielt nach einem Blockbohlenhaus Ausschau halten.

Dass sich die Suche nach einem Interessenten schwieriger gestalten kann, muss aber nicht heißen, dass Abstriche beim Wiederverkaufspreis gemacht werden müssen. Bei guter Pflege weisen Blockhäuser wie auch Holzhäuser allgemein eine lange Lebensdauer auf, die sich kaum von der eines Massivhauses unterscheiden.

immoverkauf24 Info:

Je besser die laufende Pflege des Blockhauses bei einem späteren Immobilienverkauf auch belegt werden kann, desto günstiger wirkt sich dies später auf den Wiederverkaufspreis aus.

8. Blockhaus finanzieren

Blockhäuser gehören zur Kategorie der Holzhäuser, was die Hausfinanzierung unter Umständen etwas verkompliziert. Dies liegt daran, dass viele Banken hierzulande eher wenig Routine mit der Finanzierung von Häusern in Holzbauweise haben. Daher agieren einige bei der Vergabe eines Baukredits eher vorsichtig und verlangen zusätzliche Sicherheiten und Nachweise. Wenn Sie diese mitbringen und sich gut auf die Finanzierungsanfrage vorbereiten, sollte die Baufinanzierung jedoch kein größeres Problem darstellen. Nutzen Sie vor Ihrem Bauvorhaben unseren praktischen Finanzierungsrechner!

Ein Pluspunkt und teils sogar Voraussetzung für die Vergabe eines Hausdarlehens für ein Blockhaus ist der Nachweis, dass der Hersteller bestimmte Qualitätsstandards einhält. Dokumentiert werden diese beispielsweise über das RAL-Gütezeichen 422 Holzbauweise. Manche Banken sichern sich zudem ab, indem sie einen höheren Eigenkapitalanteil bei der Hausfinanzierung verlangen. Üblich sind 20 bis 30 Prozent, beim Holzhaus können es auch gut und gerne 40 Prozent sein.

Bauherren, die ein Blockhaus finanzieren wollen, aber über weniger Eigenkapital als erforderlich verfügen, haben jedoch Möglichkeiten, trotzdem eine Finanzierungszusage zu erhalten:

  • KfW-Darlehen
    Manche Banken akzeptieren die Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als Eigenkapitalersatz. So lässt sich gegebenenfalls die Lücke zwischen vorhandenem und gefordertem Eigenkapital schließen – und das zu guten Konditionen. Ob und zu welchen Konditionen neben einem Darlehen aus dem KfW-Wohneigentumsprogramm 124 auch ein Kredit aus dem Programm 153 Energieeffizient Bauen infrage kommt, hängt vom energetischen Standard des gewünschten Blockhauses ab.
  • Eigenleistungen (Muskelhypothek)
    Wer handwerklich begabt ist, kann beim Bau des Blockhauses selbst mit anpacken und so die Baukosten reduzieren. In bestimmten Umfang rechnen die Banken diese Arbeiten als Eigenkapitalersatz an.
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