Grundstücksmakler - Aufgaben, Provision und Qualitätsmerkmale

Ein Grundstück zu finden, ist mittlerweile eine echte Herausforderung – insbesondere in beliebten Lagen der Metropolregionen. Wer ein Haus bauen will und für sein Projekt das passende Grundstück sucht, ist gut beraten, einen erfahrenen Grundstücksmakler zu finden.

Besonders für Grundstückseigentümer kann es sinnvoll sein, mit einem Makler zu verkaufen. Dies erspart nicht nur Arbeit, sondern bietet auch gute Chancen, zum optimalen Verkaufspreis zu verkaufen. Da der Marktwert für Laien eher schwer einzuschätzen ist, ist ein Grundstücksmakler sowohl für Verkäufer als für Käufer hilfreich.

Da die Bewertung und der Verkaufsprozess eines Grundstücks etwas anders und komplexer als bei einer Immobilie ist, lohnt es sich in vielen Fällen, einen erfahrenen Grundstücksmakler zu beauftragen. Dieser steht Ihnen von der Vorbereitung bis zum Verkaufsabschluss zur Verfügung, nimmt Ihnen viel Arbeit ab und kennt bereits potenzielle Kaufinteressenten.

Ob Grundstück, Haus oder Wohnung: Der Grundstücksmakler übernimmt die Vermittlerrolle zwischen Verkäufer und Käufer.

• Er informiert Kaufinteressenten über infrage kommende Grundstücke, sofern sie in seiner Kundenkartei geführt werden und einen Suchauftrag erteilt haben.
• Er schaltet Anzeigen in Printmedien sowie auf den gängigen Immobilienportalen
• Er entwickelt eine Vermarktungsstrategie und stimmt diese mit dem Grundstückseigentümer ab.

Auch wird mit dem Eigentümer besprochen, welche Zielgruppe am ehesten für das Grundstück infrage kommt und angesprochen werden soll. Dies hängt wiederum stark von den Möglichkeiten ab, die das Grundstück bietet:

• Handelt es sich um ein größeres Grundstück, auf dem auch ein Mehrfamilienhaus errichtet werden darf, wären eher Bauträger und Projektentwickler eine Zielgruppe.
• Bei kleineren Grundstücken, die für ein Einfamilienhaus infrage kommen, wären eher Privatpersonen im Fokus.
• Handelt es sich um ein Gewerbegrundstück, muss der Grundstücksmakler auch ein guter Gewerbemakler sein, da hier die Nutzung und Zielgruppe wieder eine andere ist.

Zu den Aufgaben des Grundstücksmaklers gehört nicht nur, passende Käufer für ein Grundstück zu finden beziehungsweise den Verkaufsauftrag des Grundstückseigentümers zu übernehmen. Ebenso die korrekte Grundstücksbewertung gehört zu seinem Aufgabenbereich. Er kennt die Marktlage in seiner Region und hat die erforderliche Expertise, um das Grundstück angemessen zu bewerten und den optimalen Verkaufspreis festzulegen.

Darüber hinaus bereitet der Grundstücksmakler die Vermarktung vor, erstellt ein Exposé und schaltet die Anzeigen. Auch die Kundenkartei wird auf passende Interessenten hin abgeklopft. Die Besichtigungen werden von ihm koordiniert und begleitet, zudem ist der Grundstücksmakler Ansprechpartner für weiterführende Fragen zum Grundstück – etwa, wenn es um die Möglichkeiten der Bebauung oder den Grundbuchauszug geht.

Wie bei einem Immobilienverkauf fällt auch beim Grundstücksverkauf eine Maklerprovision an, wenn der Grundstücksmakler den Verkauf abschließt. Wie hoch die Maklerprovision ist, hängt vom Bundesland ab: So erhalten Makler etwa in Berlin eine Provision in Höhe von 7,14 Prozent, in Hessen sind 5,95 Prozent üblich.

Die Verteilung der Maklerprovision ist seit dem 23.12.2020 wie folgt festgelegt: Das „Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser" regelt, dass Verkäufer und Käufer ab 2021 die Maklerprovision in der Regel jeweils hälftig zu tragen haben.

Jedoch sind auch weiterhin eine reine Verkäuferprovision als auch eine reine Käuferprovision in bestimmten Fällen möglich.

Die Vermarktung eines Grundstücks hat ihre Besonderheiten, weshalb sich Grundstückseigentümer bei Verkaufsinteresse bevorzugt an einen darauf spezialisierten Makler wenden sollten. Gleiches gilt für Bauherren, die auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für ihr Hausprojekt sind.

Da die Berufsbezeichnung von Immobilienmaklern generell nicht geschützt ist, gilt es, bei der Suche die Spreu vom Weizen zu trennen. Dabei ist es hilfreich, auf folgende Punkte zu achten:

• Sind Bewertungen, Zertifikate, Verbandsmitgliedschaften vorhanden?

Online-Kundenbewertungen können erste Anhaltspunkte dazu liefern, wie zufrieden bisherige Kunden mit einem Grundstücksmakler sind. Zwar kein Garant, aber ein gutes Indiz für einen qualifizierten Makler sind auch Hinweise auf Mitgliedschaften in Verbänden wie etwa dem IVD. Spezielle Makler-Zertifikate weisen ebenfalls darauf hin, dass der Grundstücksmakler etwas von seinem Fach versteht

• Welchen Schwerpunkt hat der Makler?

Generell ist es bei Grundstückstransaktionen von Vorteil, wenn der gewünschte Makler sich auf die Vermarktung von Grundstücken spezialisiert hat. So kennt er das Marktgeschehen und die Grundstückspreise in der gewünschten Region besonders gut und verfügt über hilfreiche Kontakte. Dies kann beispielsweise nützlich sein, wenn Sie ein Grundstück kaufen möchten. Ein vernetzter Makler kann Ihnen eine geeignete Baufirma oder einen Architekten für den Hausbau suchen.

• Welche Referenzen gibt es?

Hat der Grundstücksmakler einen festen Kundenstamm – etwa bestimmte Bauträger? Verfügt er über langjährige Erfahrung? Wie zufrieden sind bisherige Kunden mit seiner Arbeit? Lassen Sie sich ruhig Referenzen geben, wenn Sie einen bestimmten Makler beauftragen möchten.

• Ist Beratungskompetenz vorhanden?

Ein guter Grundstücksmakler geht sorgfältig auf die Fragen des Interessenten und des Verkäufers ein. Er kann sowohl Auskunft zum Bebauungsplan geben als auch beratend tätig sein, wenn es um eine Bauvoranfrage geht. Das Fachwissen über Grundstücksteilung, Nutzungsmöglichkeiten und Bauvorschriften sind sowohl für Kaufinteressenten als auch für den Verkäufer sehr wichtig.

Kann man auf einem Grundstück mehr als eine Einheit bauen, kommt als Zielgruppe nicht nur der Privatmann infrage, sondern auch der Bauträger. Ein guter Grundstücksmakler kennt die Bauträger und weiß auch, wie man mit ihnen verhandeln muss. Ein Grundstücksmakler prüft nicht nur die Bebaubarkeit durch Gespräche mit dem Bauamt, er stellt auch eigene Kalkulationen an, um die vermarktbare Fläche zu ermitteln. Er arbeitet häufig mit Architekten zusammen, um Bauskizzen, Planungen, etc. zu erstellen.

Beim Grundstücksverkauf gibt es viele Besonderheiten. Grundstücke werden z.B. teilweise im Bieterverfahren verkauft oder der Grundstücksmakler erstellt eine Bauträgerkalkulation, um den maximal möglichen Verkaufspreis zu ermitteln. Es reicht nicht, sich an den Bodenrichtwerten zu orientieren, da je nach konkretem Bauprojekt die Interessenten eine sehr unterschiedliche Zahlungsbereitschaft haben und der tatsächlich erzielbare Preis stark vom Bodenrichtwert abweichen kann.