Energieausweis online erstellen – so funktioniert es

Ob Immobilienverkauf oder -vermietung: Der Energiepass ist seit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung 2014 aus mehreren Gründen wichtig für Haus- und Wohnungseigentümer. Zwar löste am 01. November 2020 das Gebäudeenergiegesetz die EnEV ab, dennoch gelten die meisten Vorschriften weiterhin. So liefert der Energiepass die Daten für die Angaben zum Energieverbrauch, die gemäß § 87 GEG zwingend in der dazugehörigen Immobilienanzeige zu nennen sind. Zudem schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor, dass er Interessenten bei der Besichtigung unaufgefordert vorzulegen ist.

Den Energieausweis online erstellen – das klingt einfach und bequem, birgt aber oftmals auch einige Tücken:

• Es findet keine Vor-Ort-Besichtigung statt, weshalb der Aussteller auf korrekte Angaben des Immobilieneigentümers vertrauen muss. Jedoch sind seit Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes die Beigabe von aussagekräftigen Fotografien verpflichtend. Dennoch lassen sich Vorschläge für Modernisierungsmaßnahmen unter diesen Voraussetzungen nur schwer formulieren.

• Hereinfallen auf Lockangebote mit Preisen, die angesichts des Aufwands, der für eine seriöse Erstellung des Energieausweises erforderlich ist, nicht angemessen sind. Schlimmstenfalls zahlen Immobilieneigentümer drauf, wenn sich das vermeintliche Schnäppchen als nicht rechtssicher herausstellt.

• Große Online-Aussteller haben mehr Ansprechpartner als kleinere. Dies kann sich als nachteilig erweisen, wenn Rückfragen anstehen und der bisherige Ansprechpartner nicht bekannt ist.

Das Tückische an den genannten Punkten: Sollte sich der Energieausweis als nicht korrekt erweisen, droht Immobilienbesitzern ein Bußgeld, das maximal 10.000 Euro betragen kann – etwa dann, wenn sie falsche Angaben machen. Daher ist es wichtig, einen seriösen Anbieter zu wählen, der die Daten noch einmal auf Schlüssigkeit hin prüft und einen rechtssicheren Energieausweis entsprechend der GEG-Vorgaben ausstellt.

Um zu gewährleisten, dass der Energieausweis online korrekt erstellt wird, hat unser Kooperationspartner eine Menüführung bei der Dateneingabe entwickelt, die fehlerhafte Angaben ausschließt. Zudem prüfen die Ingenieure alle Angaben noch einmal dahingehend, ob sie auch schlüssig sind – und haken gegebenenfalls nach. Die einzelnen Schritte im Überblick:

• Online-Check vorab: Welcher Energieausweis wird benötigt? 

Für alle, die nicht sicher sind, wird zunächst abgefragt, um welchen Immobilientyp es sich handelt und wofür der Energieausweis benötigt wird. So wird sichergestellt, dass der richtige Energieausweis erstellt wird. Es kann also nicht passieren, dass versehentlich ein Verbrauchsausweis erstellt wird, obwohl eigentlich ein Bedarfsausweis vorgeschrieben ist. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn es um einen Neubau oder eine Modernisierung geht. Bei einer Vermietung hingegen würde der preiswertere Verbrauchsausweis genügen.

• Bedarfsausweis: Eingabe von Daten zum Gebäude

Soll ein Bedarfsausweis erstellt werden, sind diverse Angaben zur Gebäudehülle und zur technischen Ausstattung erforderlich. Liegen Daten zur Fläche und zu den U-Werten der genannten Bauteile nicht vor, müssen ersatzweise Angaben zur Dimension der Grundfläche gemacht werden. Auch zu den Fensterflächen, der Gebäudeausrichtung und Konstruktion werden Informationen abgefragt, ebenso zu Anlagentechnik und zum Stand der Technik. Die Menüführung ist so gestaltet, dass auch Laien den Energieausweis online erstellen können.

• Verbrauchsausweis: Eingabe der Verbrauchsdaten

Wird ein Verbrauchsausweis benötigt, sind Angaben zu den Heizkosten für die vergangenen drei Kalenderjahre sowie Angaben zum Stand der Technik im Haus erforderlich, die über das Menü abgefragt werden. Seitdem das Gebäudeenergiegesetz am 01. November 2020 die EnEV ablöste, sind auch aussagekräftige Fotografien der Immobilie mit einzureichen.