Berlin mit 18% mehr Wohnungsumsatz in 2013
In den 82 größten Städten Deutschlands stieg der Wohnungsumsatz 2013 gegenüber dem Vorjahr um 4,2%, das belegen die Zahlen des gerade veröffentlichten Wohnungseigentumsreport 2014 der Accentro-Gruppe. Neuer Umsatzspitzenreiter im Eigentumswohnungsmarkt ist Berlin mit 4,28 Mrd. Euro (+18,3%). Die Hauptstadt verdrängt damit München vom Thron, wo der Umsatz mit 3,77 Mrd. Euro (-0,7%) seit Jahren des Wachstums erstmals rückläufig war.
Bundesweit wurden aber 2,8% weniger Wohnungen verkauft
Insgesamt wurden in den 82 bevölkerungsreichsten Städten 129.759 Wohnungen in 2013 verkauft. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 2,8%. Viele Eigentümer haben im Zuge der Euro-Krise und den niedrigen Marktzinsen in 2013 lieber an ihrer Eigentumswohnung festgehalten, statt diese auf dem Markt anzubieten. Dass der Umsatz dennoch um 4,2% stieg, ist auf die starke Nachfrage nach Eigentumswohnungen zurückzuführen. Besonders in Berlin haben viele Kapitalanleger die Preise in die Höhe getrieben: 17,8% des gesamten Wohnungsumsatzes wurde in Berlin getätigt.
Angebotsengpässe in München, Hamburg und Frankfurt
In vielen Großstädten sind in 2013 weniger Wohnungen zum Verkauf angeboten worden als im Vorjahr. Betrug der Rückgang in Hamburg nur 1,7%, so wurden in München 12,5% weniger Wohnungen verkauft, in Frankfurt sogar 23,6%. Die Rückgänge fallen prozentual sogar noch stärker aus, wenn man sich nur den Bereich der Neubauwohnungen anschaut (z.B. Stuttgart: Minus 29,8% gegenüber dem Vorjahr).
Es ist davon auszugehen, dass der Angebotsengpass bei Neubauwohnungen geringer wird, da im ersten Halbjahr 136.800 Genehmigungen für Neu- bzw. Umbau erteilt wurden und damit 9,6% mehr als im Vorjahr.
Ausblick Wohnungsmarkt in 2014 und 2015
Accentro-Chef Mingazzini geht davon aus, dass sich die aktuellen Preistrends auch in 2014 und 2015 fortsetzen dürften: “Eigentumswohnungen sind in der aktuellen Niedrigzinsphase eine beliebte und attraktive Anlagemöglichkeit, die zudem vor Mietsteigerungen schützt.”
Gegen einen weiteren Preisauftriebt spricht, dass sich der Preisanstieg bei Wohnungseigentum in 2014 abgeflacht hat und in den letzten 2 Monaten ganz nachgelassen hat. So hat sich beispielsweise der Europace Hauspreis-Index, der Immobilienfinanzierungen von Privatpersonen abbildet, sich im August kaum verändert (minus 0,01 Prozent). Auch Makler berichten von einer zunehmenden Kaufzurückhaltung trotz günstiger Finanzierungsbedingungen für Käufer.