Bundesbank warnt: Preise für Eigentumswohnungen in Großstädten zu hoch
Noch Anfang des Jahres hatte die Bundesbank keine Immobilienblase am deutschen Immobilienmarkt ausgemacht. Doch das Blatt hat sich gewendet. In einer gerade veröffentlichten Studie spricht die Bundesbank von Preisentwicklungen, “die nicht mehr durch längerfristige demografische und wirtschaftliche Einflussfaktoren” gedeckt seien.
Eigentumswohnungen – Preise um bis zu 20% überbewertet
Konkret sieht die Bundesbank Preisübertreibungen bei Eigentumswohnungen in Ballungsräumen. So seien die Preise für Geschosswohnungen in Städten wie München, Berlin, Hamburg oder Frankfurt um bis zu 20% zu teuer. Aber auch bei kleineren Städten geht die Bundesbank von Preissteigerungen von 5 bis 10% aus, die nicht mehr fundamental gerechtfertigt sind. Von der Überhitzung verschont sind laut Bundesbank bisher Einfamilienhäuser. Diese hätten sich sowohl in den Städten als auch auf dem Land nicht von Fundamentalfaktoren entfernt.
Kein gesamtwirtschaftliches Risiko, aber Risiken für Käufer
Ein gesamtwirtschaftliches Risiko geht von den Preisübertreibungen laut Bundesbank noch nicht aus. Zwar seien die Preise in den Ballungsräumen in den letzten 3 Jahren um 25% gestiegen im Vergleich zu gut 8% bundesweit, jedoch wurden die Immobilienkäufe in Deutschland – anders als in den USA – solide finanziert. Somit können auch Preisrückgänge aufgefangen werden ohne dass Kredite platzen und Banken in Mitleidenschaft gezogen werden.
Eine Warnung gibt die Bundesbank an Immobilienkäufer aus: “mögliche Preiskorrekturen könnten zu empfindlichen Vermögensverlusten” führen. Im Umkehrschluss gilt: Wer eine Eigentumswohnung verkaufen möchte, kann vom aktuell hohen Preisniveau profitieren.
Ausblick Preise Eigentumswohnungen
Auch wenn die Bundesbank Eigentumswohnungen in Großstädten für überbewertet hält, so kann man daraus nicht schlussfolgern, dass die Preise quasi zwangsläufig nachgeben werden. So reiche das Angebot an Eigentumswohnungen trotz aktuell steigender Bautätigkeit noch nicht aus, um die von Zuwanderung getriebene Nachfrage zu befriedigen. Zudem engagieren sich noch immer verstärkt ausländische Investoren am deutschen Wohnungsmarkt mangels attraktiver Alternativanlagen.