Divergente Preisentwicklung in Köln und Bonn
Beobachtung des lokalen Immobilienmarktes ist entscheidend
In zahlreichen Großstädten Deutschlands sind in den letzten Jahren die Immobilienpreise stark gestiegen. Doch nicht jede Stadt entwickelte sich gleichermaßen und konnte vom Immobilien-Boom profitieren. Umso wichtiger ist es den lokalen Immobilienmarkt zu kennen, um zu prüfen, ob sich ein derzeitiger Immobilienverkauf lohnen kann.
Die Städte Köln und Bonn beispielsweise sind direkte Nachbarorte, dennoch entwickelten sich die Immobilienpreise in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Während in Köln Preissprünge nach oben zu verzeichnen sind, wie sonst nur aus den Immobilien-Hochburgen München und Hamburg bekannt, haben sich die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen und die Häuserpreise in Bonn auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr stabilisiert. Der Kölner Immobilienmarkt ist also im absoluten Auftrieb, während der Bonner Markt sich verhaltener entwickelt.
Preisentwicklung in den einzelnen Stadtteilen von Köln und Bonn
Aus einer aktuell von immoverkauf24.de veröffentlichten Preis-Studie zu den Immobilienpreisen in Köln geht hervor, dass die Preise für Eigentumswohnungen im Schnitt um 12,2% gestiegen sind (durchschnittlicher Quadratmeterpreis 2.300 Euro). Auch die Preise für Einfamilienhäuser konnten um immerhin 8,5% zulegen aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Angebotes (Durchschnittspreis Einfamilienhaus 368.000 Euro). Der Stadtteil mit den höchsten Preissteigerungen ist Köln-Deutz. Hier stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in 2013 um satte 13%. Eine echte Überraschung für die meisten Experten, denn die besseren Wohnlagen sind eigentlich linksrheinisch zu finden. Der teuerste Stadtteil in Köln ist nach wie vor Bayenthal.
In Bonn entwickelten sich die Preise im Durchschnitt auch positiv, aber im Jahr 2013 blieb die Dynamik hinter Köln zurück. Wie Sie der aktuellen Preisstudie zu den Immobilienpreisen von Bonn entnehmen können, wurden Einfamilienhäuser im Schnitt für 386.000 Euro verkauft. Dies entspricht einer Preissteigerung von 4,2%. Generell hat sich am Nord-Süd-Preisgefälle in Bonn nichts geändert. Die teuersten Objekte wurden im Süden von Bonn verkauft (Südstadt, Poppelsdorf oder Rüngsdorf). Im Bonner Norden wurden hingegen Immobilien zu günstigeren Preisen veräußert. So kostet ein Einfamilienhaus in Tannenbusch durchschnittlich 229.000 Euro. Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Bonn deutlich stärker gestiegen als die Hauspreise. Ursache dafür waren die Preisanstiege für neue und gebrauchte Wohnungen in beliebten Stadtvierteln bei gleichzeitigem Anstieg der Neubauprojekte und damit mehr Angebot. Durchschnittlich kostet eine Eigentumswohnung in Bonn 2.050 Euro pro Quadratmeter.
Auszug Entwicklung der Preise in einzelnen Kölner und Bonner Stadtteilen
Stadtteil | Lage | Wohnungspreise | Veränderung* | Hauspreise | Veränderung* | Grundstückspreise | Veränderung* |
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Köln Müngersdorf | sehr gut | 3.850 €/m² | +26,2% | 895.000 € | +8% | 960 €/m² | +7,8% |
Köln Dünnwald | gut | 2.050 €/m² | +13,8% | 325.000 € | +9,4% | 480 €/m² | +23,1% |
Köln Bilderstöckchen | mittel/einfach | 1.850 €/m² | +15,6% | 299.000 € | +24,6% | 320 €/m² | +18,5% |
Bonn Ippendorf | sehr gut | 2.450 €/m² | +19,5% | 480.000 € | +23,4% | 550 €/m² | +12,2% |
Bonn Lannesdorf | gut | 1.500 €/m² | keine Änderung | 330.000 € | +14,1% | 460 €/m² | +9,5% |
Bonn Tannenbusch | mittel/einfach | 1.250 €/m² | +8,6% | 229.000 € | +9% | 340 €/m² | +13,0% |
*Änderung zum Vorjahr
Ausblick für die Preisentwicklung in Köln und Bonn
Eine Entspannung auf dem Kölner Immobilienmarkt ist in der nächsten Zeit nicht in Sicht, denn Prognosen zufolge werden bis 2020 knapp 50.000 mehr Menschen in Köln leben. Dem Kölner Amt für Stadtentwicklung und Statistik zufolge fehlen aber schon jetzt 10.000 Wohnungen im Kölner Stadtgebiet. Infolgedessen weichen vielen Immobiliensuchende auf die Randgebiete aus. Vor allem die Kommunen im ersten Ring um Köln mit guter Infrastruktur profitieren vom Nachfragewachstum. Stadtteile wie Frechen, Brühl, Hürth und Pulheim verzeichneten doppelt so hohe Preisanstiege im Vergleich zur Gesamtregion. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren wohl fortsetzen.
Anders ist die Entwicklung in Bonn zu beurteilen: trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung hat sich die Einwohnerzahl in Bonn kaum verändert. Dies wirkt sich natürlich nachhaltig auf die Immobilienpreise aus, da die Nachfrage nach Wohneigentum sinkt. Experten erwarten für das Gesamtjahr 2014 nur noch leichte Preissteigerungen. Preistreiber bleiben hier Neubauten und gebrauchte Immobilien in den begehrten Stadtlagen bzw. stadtnahen Lagen (z.B. Poppelsdorf oder Beuel).