Entwicklung der Immobilienpreise: Wendung bei Neuvermietungen
Seit Jahren ziehen die Immobilienpreise kräftig an. Doch nun zeichnet sich eine neue Entwicklung bei den Mietpreisen ab, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Der anhaltende Aufwärtstrend der Mietpreise erlahmt langsam. Das legt eine Analyse des unabhängigen Forschungsinstituts F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH nahe, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde. Darin vergleicht das Institut die Entwicklung der Kaufpreise und Mietpreise von Immobilien im dritten und vierten Quartal 2019. Das Ergebnis: In einigen Gebieten ziehen die Preise nur noch mäßig an, teilweise stagnieren sie sogar.
Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen weiterhin Preissteigerung
Für Ein- und Zweifamilienhäuser wachsen die Kaufpreise jedoch weiterhin, gleiches gilt für Eigentumswohnungen. Im Vergleich zum dritten Quartal stieg der Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal 2019 um 1,1 Prozent an. Als eine mögliche Ursache für das weiterhin kletternde Preisniveau vermuten die Immobilienexperten die staatliche Förderung durch das Baukindergeld. Seit 2018 erhalten Familien mit Kindern diese Eigenheimzulage für den Immobilienkauf oder Bau.
Eigentumswohnungen verzeichnen einen etwas geringeren Preisanstieg. Sie verteuerten sich während desselben Zeitraums um 0,7 Prozent. Eine andere Tendenz zeigt sich hingegen bei den Preisen bei Neuvermietungen.
Stagnierende Preise bei Neuverträgen
Bei der Neuvermietung von Wohnungen beobachten die Experten beim Vergleich der beiden letzten Quartale 2019 keine Veränderung. Die Mietpreise hielten ihr Niveau – sie wurden weder teurer noch günstiger.
Im Vergleich zum Jahr 2018 sinken die Preise bei Neuvermietungen jedoch um 0,3 Prozent. Das gilt nicht nur für kleinere Städte und Gemeinden, sondern auch für knapp die Hälfte der teuersten Metropolen in Deutschland. Die F+B prognostiziert aufgrund des nahezu unveränderten Preisniveaus eine sich anbahnende Beruhigung des Immobilienmarktes in diesem Bereich. Mögliche Gründe sind das offenbar nachlassende Interesse internationaler Investoren am deutschen Markt und die geplanten Verschärfung der Mietpreisbremse, die schwer einschätzbare Folgen für Vermieter nach sich zieht. Für Bestandsmieten gilt dieser Abwärtstrend jedoch nicht. Im Gegenteil.
Bestandsmieten ziehen leicht an
Anders als bei Neuvermietungen verteuerten sich die Bestandsmieten im vierten Quartal des vergangenen Jahres erneut um 0,4 Prozent. Dadurch nähert sich die Preisentwicklung der Bestandsmieten dem Preisniveau von Angebotsmieten (Neuvertragsmieten) an. Laut Immobilienexperten ist es zudem wahrscheinlich, dass die Höhe der Bestandsmieten die der Angebotsmieten in Zukunft sogar übertreffen.