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Neuer Energieausweis in Planung: CO2-Emissionswerte stehen im Fokus

Eigentümer 02.02.2022 Charlotte Salow
Energiesparhaus

Und wieder eine Neuerung für Eigentümer und Bauherren: Laut Welt arbeitet die Ampelkoalition an einem neuen Siegel "Nachhaltige Gebäude", das den bisherigen Energieausweis ablösen soll. Bei dem neuen Siegel steht nicht wie bisher nur die Energieeffizienz von Gebäuden im Fokus, sondern die tatsächliche CO2-Ersparnis pro Quadratmeter Wohn- oder Bürofläche. Dieser Aspekt soll künftig auch maßgeblich für Förderprogramme sein.

Alter Energieausweis berücksichtigt nicht die gesamte Umweltbilanz von Gebäuden

Eine Abkehr von der reinen Effizienzbetrachtung von Immobilien fordert die Immobilienwirtschaft schon lange. Denn die bisherige Regelung belohnt eine dicke Dämmschicht bei Immobilien, nicht jedoch etwa eine alternative Energieerzeugung. Zudem gilt der bisherige Energieausweis als intransparent und für Verbraucher schwer nachvollziehbar

Neues Siegel berücksichtigt CO2-Ausstoß bei Materialproduktion und Bau

Das neue Siegel, das den Energiepass voraussichtlich ablöst, soll CO2-Emissionen in mehreren Dimensionen berücksichtigen. So würde etwa einfließen, wenn Wohnungsunternehmen Blockheizkraftwerke auf Quartiersebene einsetzen und so CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Jedoch sind nicht nur Energieverbrauch und Sparsamkeit Faktoren, sondern auch die Nachhaltigkeit des verwendeten Baumaterials über den gesamten "Lebenszyklus" einer Immobilie hinweg. So spielt etwa der Energieaufwand bei der Produktion des Baumaterials eine Rolle. Dann würde etwa eine bereits bestehende Polystyrol-Wärmedämmung wegen des ungünstigen CO2-Fußabdruck des Kunststoffs nicht unbedingt den Zertifikate-Wert verbessern. "Unter dem Strich könnte das sogar zu einer preiswerteren Bau- und Sanierungsstrategie führen, im Vergleich etwa zum aufwendigen KfW-40-Standard", so Bernhard Daldrup, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion gegenüber der Welt.

Förderprogramme richten sich künftig nach CO2-Emissionen von Gebäuden

Für private Bauherren und Immobilienwirtschaft soll die Fokussierung auf CO2-Emissionen Anreiz sein, Nachhaltigkeit in allen Dimensionen zu berücksichtigen. Denn auch Förderprogramme für Hausbau und Sanierung, etwa der KfW, werden sich dann an diesem Aspekt ausrichten. Das geplante Nachhaltigkeits-Zertifikat entspricht zudem weitaus besser den Vorgaben der geplanten EU-Gebäuderichtlinie, da auch die EU eine europaweite Orientierung an CO2-Emissionswerten plant.

Die Sanierung von Altbauten wird attraktiver, weil förderfähiger

Ein weiterer Vorteil des neuen Siegels: Sanierungen von Bestandsgebäuden werden finanziell attraktiver. Weil die bisherigen Förderprogramme in der Regel nur hohe Energieeffizienz-Klassen von Gebäuden berücksichtigen, nicht aber die CO2-Emissionen insgesamt, war Abriss und Neubau bisher häufig günstiger als die Altbausanierung. Denn letztere führt häufig nicht zu einem Effizienzstandard der höchsten Klassen. So werden durch die Aufwertung von Gebäuden der besonders niedrigen Energieklasse H, von denen es in Deutschland sehr viele gibt, häufig nur die mittleren Energieniveaus D oder E erreicht. Das war bisher kaum förderwürdig. Wird jedoch berücksichtigt, wie viel CO2 bei Produktion und Verbauung der Materialien beim Neubau entstehen, wird die Energiebilanz von Altbauten deutlich aufgewertet und damit förderfähiger.

Die Arbeiten an dem Siegel sind laut Bernhard Daldrup weit fortgeschritten und in den kommenden Wochen werde "mit Hochdruck" an der Umsetzung gearbeitet.

Übrigens: Bestimmte Gruppen von Bauherren, die von dem plötzlichen KfW-Förderstopp betroffen waren, sollen weiter von finanzieller Unterstützung profitieren. Private Bauherren und Unternehmen, die Wohnungen für soziale Zwecke planen und die bereits Anträge auf KfW-Förderung gestellt haben, sollen laut Daldrup unter Härtefall-Regelungen fallen. 

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