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Deutsche Mietpreise: Erhöhungen sorgen für weniger Wohlstand

Finanzierung 21.06.2016 Alexander Matzkewitz
Immobilienpreise

Die Berenberg Privatbank hat in Zusammenarbeit mit dem HWWI (Hamburger Weltwirtschaftsinstitut) die Auswirkungen der Jahresdurchschnittsmieten auf die verfügbaren Durchschnittseinkommen der deutschen Bevölkerungen untersucht. Hierfür wurden die 20 größten Städte im Zeitraum zwischen 2004 und 2014 betrachtet, und festgestellt, dass dem durchschnittlichen Bürger jährlich 16.287 Euro zum Leben übrig bleiben. Im Jahre 2004 war es unterm Strich betrachtet noch erheblich mehr Geld. Besonders hervorsticht Berlin, wo die Mieten binnen zehn Jahren um satte 57 Prozent gestiegen sind, während das Jahreseinkommen lediglich um 16,7 Prozent angestiegen ist. Im Rahmen der Studie liegt die Hauptstadt somit auf dem vorletzten Platz. Das Schlusslicht bildet Leipzig mit einem Wohlstandsbetrag am Jahresende von 13.962 Euro. Und dabei sind Mieterhöhung und Einkommen nicht die ausschlaggebenden Punkte für das schlechte Abschneiden von Berlin und Leipzig.

München auf Platz eins – durch höheres Einkommen

Die beiden letzten Plätze Berlin und Leipzig weisen eine entscheidende Gemeinsamkeit für die schlechte Platzierung der Studie auf: Die Wohnungen innerhalb der beiden Städte sind schlichtweg größer. Laut Studie leben in München beispielsweise mehr Menschen in Ein- oder Zweizimmerwohnungen. 22 Prozent des Nettoeinkommens wird an der Isar für Wohnraum ausgegeben. In Berlin sind es 21 Prozent – ein nahezu identischer Wert und dennoch bleibt den Münchnern mehr Geld zum Leben. 20.253 Euro sind für die Durchschnittsmieter der Landeshauptstadt Bayerns am Jahresende übrig, womit München den ersten Platz der Studie belegt. Man gibt sich hier mit kleineren Wohnungen zufrieden, während man ein höheres Einkommen genießt. Auch in anderen deutschen Großstädten wird für Wohnraum weniger ausgegeben als im Osten: So bezahlen Mieter in Duisburg lediglich 14 Prozent ihres Einkommens für die Miete, in Bielefeld sind es 15,3 Prozent, genau wie auch in Bochum und Wuppertal. Der entscheidende Faktor: Hier sanken die Mieten bei steigendem Einkommen um bis zu 9,4 Prozent. Und dennoch sieht man der Zukunft innerhalb HWWIs mit Sorge entgegen.

Derzeitige Entwicklungen erzwingen alternative Lösungen

Die Studienautorin Dörte Nitt-Drießelmann sieht im Rahmen der Durchschnittsbetrachtung eine zu hohe Mietbelastung innerhalb deutscher Großstädte. ,,70 Prozent der Haushalte verfügen über ein Einkommen, das unter dem Durchschnitt liegt. Für dieses Haushalte gestaltet sich die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt schwieriger.“

Für Haushalte mit Durchschnittseinkommen gibt es zumindest theoretisch betrachtet einen Ausweg: Laut dem Empirica-Institut in Berlin könnte man mit gleicher Kostenbelastung bei einem Verzicht auf einige Quadratmeter in eine Eigentumswohnung wechseln. Es heißt, dass ein Durchschnittsverdiener im ersten Quartal 2016 auf eine Fläche von sechs Quadratmetern verzichten müsste um bei gleicher Kredit- wie Mietbelastung in eine Eigentumswohnung zu ziehen.

Eigentumspotential besonders in typischen Mieterstädten gegeben

Inwiefern sich der Kauf einer Eigentumswohnung rentiert oder überhaupt bezahlbar ist, bleibt jedoch von Stadt zu Stadt verschieden. Die Studien stützten sich in ihren Beurteilungen lediglich auf die Durchschnittswerte. In Frankfurt oder Düsseldorf sind die Kostenbelastungen bei einer 80 Quadratmeter Mietwohnung beispielsweise genauso hoch wie bei einer Kaufwohnung. Das Eigentumspotential ist laut Forschern besonders stark in typischen Mieterstädten gegeben. An dieser Stelle offenbart der Blick zurück auf Berlin und Leipzig eine besondere Brisanz, denn der Anteil an Mietwohnungen ist hier mit 89 und 85 Prozent ebenfalls sehr hoch, was der aktuellen Debatte bezüglich der Mietpreissteigerungen eine interessante Pointe gibt: Denn viele Mietwohnungen in einer gefragten Großstadt schützen nicht automatisch vor Preissteigerungen.

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