Immobilienpreise Bonn 2024- aktuelle Quadratmeterpreise & Kaufpreise | Entwicklung

Tendenzen im Bonner Kauf- und Mietsegment im Überblick

Bei der Immobilienpreisentwicklung in Bonn setzte 2024 eine Wende ein: Der bereits länger andauernde Preisverfall endete - die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sowie Ein- und Mehrfamilienhäuser zogen erstmals wieder leicht an. Während Immobilien eine Preissteigerung erfuhren, stürzte der Bodenrichtwert in Bonn jedoch geradezu ab. Damit mussten Eigentümer von unbebauten Grundstücken in den letzten Monaten hohe Werteinbußen hinnehmen.

Auf dem Mietmarkt Bonns entwickelten sich die Preise nach oben. Nach einem Preisrückgang im vergangenen Jahr zogen die Mieten für Wohnungen und Häuser 2024 kräftig an. Wie stark die Mieten und Verkehrswerte für Immobilien in Bonn im vergangenen Jahr angestiegen und wie deutlich die Bodenpreise gefallen sind, erfahren Sie in unseren nachfolgenden Grafiken.

Entwicklung der Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Bonn

Nach einem Wertverlust, der sich schrittweise über sieben Quartale erstreckte, erholten sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen 2024 erstmals wieder. Die Preissteigerungen fielen jedoch verhältnismäßig gering aus.

• In der Zeitspanne zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2022 erhöhten sich die durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Bonn kontinuierlich. In diesem Zeitraum stieg der Quadratmeterpreis von 3.274 Euro auf 4.119 Euro. Damit war der bisherige Spitzenverkaufswert erreicht.
• Ab dem dritten Quartal 2022 sackten die Verkaufspreise in kleinen Prozentschritten ab, bis sie im ersten Quartal 2024 einen Wert von 3.755 Euro pro Quadratmeter erreichten.
• Mit einem Zuwachs von 0,45 Prozent im zweiten Quartal 2024 und 0,69 Prozent im dritten Quartal 2024 wurde dieser Abwärtstrend bei einem Quadratmeterpreis von 3.798 Euro vorerst gestoppt. Dieses Preisniveau entspricht in etwa dem der zweiten Jahreshälfte 2021.

Wenn wir uns einzelne, von uns ausgewählte Stadtteile Bonns anschauen, sanken die Wohnungspreise 2024 dort leicht. Der Verlust beläuft sich stadtteilübergreifend zwischen -0,69 und -0,78 Prozent.

• In den beiden günstigsten Bonner Wohnorten in unserem Vergleich, Tannenbusch und Duisdorf, fielen die Kaufpreise im vergangenen Jahr um -0,70 Prozent. Damit lagen die durchschnittlichen Kosten für einen Quadratmeter Wohnfläche in Tannenbusch 2024 bei 2.989 Euro statt wie im vergangenen Jahr bei 3.010 Euro und in Duisdorf bei 3.533 Euro anstatt bei 3.558 Euro.
• Einen deutlich höheren Preis mussten Käufer von Eigentumswohnungen 2024 hinlegen, die sich eine Immobilie in Südstadt zugelegt haben. Zwar sanken auch hier die Kosten um -0,70 Prozent, der Quadratmeterpreis belief sich aber dennoch auf 5.077 Euro.
• Den größten Wertverlust in unserem Stadtteilvergleich steckte Bad Godesberg ein. Hier fielen die Kaufpreise um -0,78 Prozent von 3.736 Euro pro Quadratmeter auf 3.707 Euro.

2024 verteuerten sich die Mietpreise für Wohnungen in Bonn - wie bereits in den vergangenen Jahren - erneut. Der Preiszuwachs bleibt jedoch überschaubar.

• Seit dem dritten Quartal 2020 bis zum dritten Quartal 2024 stiegen die Mietpreise für Wohnungen in Bonn ohne zwischenzeitliche Preisrückgänge. Dabei kletterte der Quadratmeterpreis von 9,33 Euro auf 11,05 Euro.
• Deutliche Ausreißer bei den Preiszuwächsen gab es in dieser Zeit nicht. Die Mieterhöhungen befanden sich zwischen 0,60 Prozent und 1,69 Prozent. Die mit 1,69 Prozent höchste Mietpreissteigerung fand im vierten Quartal 2022 statt. Zu diesem Zeitpunkt stiegen die Quadratmeterpreise für Mietwohnungen in Bonn von durchschnittlich 10,08 Euro auf 10,25 Euro.
• Den größten Preiszuwachs im Jahresvergleich verzeichnen wir 2024. Hier zogen die Mietpreise durchschnittlich um 4,74 Prozent an. Damit entwickelten sich die Mietpreiszuwächse der letzten Jahre ungebrochen weiter. So nahmen die Mietenpreise von 2020 auf 2021 um 3,86 Prozent zu, von 2021 auf 2022 um 4,02 Prozent und von 2022 auf 2023 um 4,66 Prozent.

Die prozentualen Mieterhöhungen lagen bei allen Stadtteilen Bonns, die wir in unserer Tabelle miteinander vergleichen, im Bereich der Vier-Prozent-Marke. Nur ein Stadtteil machte eine Ausnahme.

• Im teuersten Bonner Stadtteil Südstadt steigerten sich die Mieten im vergangenen Jahr um 5,67 Prozent. Südstadt ist damit der einzige Ort, der eine Preissteigerung von über fünf Prozent aufweist. Dort kostete der Quadratmeter Wohnfläche nun nicht mehr wie im vergangenen Jahr 12 Euro, sondern 12,68 Euro.
• In Tannenbusch, dem günstigsten Wohnviertel Bonns, mussten Mieter hingegen die geringsten Mietpreiserhöhungen hinnehmen. Dort verteuerte sich der Quadratmeter innerhalb eines Jahres um vier Prozent und kletterte damit von 9,75 Euro auf 10,14 Euro.

Entwicklung der Quadratmeterpreise

2024 erholten sich die Hauspreise bzw. Kaufpreise für Häuser in Bonn erstmals wieder etwas. Vorhergegangen war ein langanhaltender Preisabfall.

• Zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem dritten Quartal 2022 legten die Quadratmeterpreise für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Bonn kontinuierlich zu. Der Durchschnittspreis entwickelte sich innerhalb dieses Zeitrahmens von 3.940 Euro pro Quadratmeter bis zu 4.991 Euro. Damit war der bisherige Höchstwert erreicht.
• Ab dem vierten Quartal 2022 gingen die Verkaufspreise für Häuser in Bonn wieder zurück. Den letzten Negativwert wies das zweite Quartal 2024 auf. Da sank der Quadratmeterpreis noch einmal um -0,29 Prozent und lag damit bei 4.454 Euro.
• Im dritten Quartal 2024 legte der Wert für Ein- und Mehrfamilienhäuser erstmals wieder zu – und das recht kräftig. Der Quadratmeterpreis steigerte sich um 2,27 Prozent und erreichte damit 4.555 Euro.

Fast überall in Bonn stiegen die Kaufpreise für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Betrachtet man jedoch die einzelnen Stadtteile, verloren die Immobilienpreise in einem einzigen Ort an Wert.

• Im Stadtteil Holzlar sanken die Quadratmeterpreise für Häuser innerhalb des vergangenen Jahres im Durchschnitt um -0,14 Prozent von 4.250 Euro auf 4.244 Euro. Damit bildet Holzlar jedoch eine Ausnahme in unserem Stadtteilvergleich.
• In allen weiteren von uns verglichenen Orten in Bonn stiegen die Kaufpreise mit einem Plus von 0,09 bis 0,23 Prozent leicht an.
• Den höchsten Wertzuwachs verzeichnete Bonn-Zentrum. Hier kletterte der Quadratmeterpreis um 0,24 Prozent auf 5.075 Euro. Damit lag dieser jedoch noch deutlich unter dem Kaufpreis von Immobilien in Südstadt. Dort müssen Sie aktuell beim Kauf eines Ein- oder Mehrfamilienhauses einen Quadratmeterpreis von 6.527 Euro einplanen.

Wenn Sie in Bonn ein Haus anmieten möchten, müssen Sie mit deutlich höheren Mietkosten als noch im vergangenen Jahr rechnen. Nach einem kurzen Rückgang legten diese 2024 recht kräftig zu.

• Die Entwicklung des Mietpreises auf dem Bonner Häusermarkt bleibt weiterhin dynamisch. Anders als in vielen anderen deutschen großen Städten kam es in den letzten Jahren nach Preiszuwächsen auch immer wieder zu Mietpreissenkungen. So auch 2024: Nachdem 2023 die Mietpreise um -1,30 Prozent sanken und damit bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 12,95 Euro landeten, zogen diese im darauffolgenden Jahr um 3,32 Prozent deutlich an. Aktuell liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Bonn damit bei 13,38 Euro.
• Seit dem dritten Quartal 2020 bis zum dritten Quartal 2024 legten die Mieten damit um 24,65 Prozent zu. In Euro ausgedrückt liegen die Mietpreiszuwächse der vergangenen Jahre insgesamt bei 2,84 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
• Den stärksten Rückgang legten die Mieten im zweiten Quartal 2024 hin. In diesem Zeitraum schrumpften diese um immerhin -1,30 Prozent.

Die Mietpreissteigerung bei den einzelnen von uns verglichenen Stadtteilen Bonns fällt erheblich aus. Zwischen 7,65 und 7,75 Prozent mehr Miete mussten Mieter 2024 für Häuser in Bonn hinblättern.

• Der Mietpreis für Häuser in Bonn legte im Stadtteil Duisdorf am kräftigsten zu. Dort stiegen die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 7,75 Prozent von 11,49 Euro pro Quadratmeter auf 12,38 Euro.
• Deutlich teurer wohnten Sie 2024 jedoch in Mietshäusern, die im teuersten Stadtteil Bonns, in Poppelsdorf, stehen. Dort kostete der Quadratmeter Wohnfläche im dritten Quartal 2024 durchschnittlich 15,05 Euro.
• In Tannendorf liegt der Quadratmeterpreis mit 12,26 um 2,79 Euro unter dem von Poppelsdorf. Damit befinden sich die Mietpreise in Tannendorf in unserem Vergleich auf dem aktuell niedrigsten Niveau.

Preise für Grundstücke in Bonn stürzen ab

Der Bodenrichtwert in Bonn sinkt bereits seit dem Jahr 2022. Diese Tendenz setzte sich auch im Folgejahr fort. Wenn Sie 2023 auf der Suche nach einem Grundstück in dieser Region waren, konnten Sie mit so günstigen Kaufpreisen wie vor sechs Jahren rechnen. Doch was ist eigentlich ein „Bodenrichtwert“?

Den Wert eines Grundstücks bestimmt der sogenannte „Bodenrichtwert“. Dieser beziffert den durchschnittlichen Wert eines Quadratmeters unbebauten Bodens in einem bestimmten Gebiet. Verantwortlich für die Ermittlung der Bodenrichtwerte sind die Gutachterausschüsse der Gemeinden.

• Zwischen den Jahren 2014 und 2021 stiegen die Grundstückspreise in Bonn stetig an. Im Jahr 2021 erreichten sie mit 985 Euro für den Quadratmeter Boden ihren vorläufigen Höchststand.
• Ab 2022 sanken die Preise erstmals. Im ersten Jahr nahm der Bodenrichtwert in Bonn um 31 Euro pro Quadratmeter ab, im Folgejahr um 124 Euro. Dieser erhebliche Wertverlust führte 2023 zu einem durchschnittlichen Grundstückspreis von 830 Euro pro Quadratmeter.
• Trotz der starken Werteinbußen im Jahr 2023 stieg der Bodenrichtwert in Bonn zwischen 2014 und 2023 um 166 Euro.

Die aktuellen Trends auf dem Immobilienmarkt in Bonn werden sich sehr wahrscheinlich auch 2025 weiter fortsetzen. Die Preise im Kaufsegment für Wohnungen und Häuser dürften auch in den kommenden Jahren eine stabile Preisentwicklung erleben, wobei das Wachstum voraussichtlich etwas langsamer verlaufen wird. Angeschoben wird der Preisanstieg durch eine höhere Nachfrage nach Kaufimmobilien, die durch gesunkene Bauzinsen angefacht werden könnte. Stabilisierend bis bremsend werden sich hingegen die weiterhin hohen Baukosten und die eher schleppende Bautätigkeit auswirken. Dieser Negativeffekt wird besonders den Grundstücksmarkt betreffen.

Auf dem Mietmarkt werden die zu geringen Bautätigkeiten und die Verknappung des Angebotes weiterhin zu steigenden Mietpreisen führen. Zusätzlich wird die wachsende Nachfrage nach energieeffizientem Wohnraum die Preise sanierter Immobilien ankurbeln. Dies würde sich besonders preissteigernd auf energetisch optimierte Kauf- und Mietobjekten auswirken.