Immobilienpreise Hannover - Kaufpreise & Quadratmeterpreise | Entwicklung 2024

Tendenzen im Kauf- und Mietsegment im Überblick

Bei der Immobilienpreisentwicklung in Hannover setzte bei den Eigentumswohnungen 2024 eine Trendwende ein: Nach einem längeren Rückgang erholen sich die Kaufpreise erstmals wieder. Ein ähnlicher Trend ist auch bei Ein- und Mehrfamilienhäusern zu erkennen. Die Mieten stiegen 2024 in Hannover ebenfalls, jedoch wie gewohnt in einem moderaten Bereich.

Die aktuelle Entwicklung der Grundstückspreise zeigt ein gegenteiliges Bild: Während die Preise für bebaute Immobilien steigen, sinken die Bodenrichtwerte in Hannover deutlich. Grundstückseigentümer waren 2024 daher mit erheblichen Wertverlusten konfrontiert.

Einen genauen Überblick über die gestiegenen Miet- und Kaufpreise in Hannover sowie den Rückgang der Bodenrichtwerte bieten unsere detaillierten Grafiken.

Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Hannover im Langzeitvergleich

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen erholten sich im dritten Quartal 2024 erstmals seit zwei Jahren wieder. Diese Entwicklung kehrte einen langanhaltenden Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Hannover um.

• Der Rückgang der Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Hannover dauerte seit dem vierten Quartal 2022 an. Insgesamt verloren die Kaufobjekte seither -12,54 Prozent an Wert. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis sank dadurch von 3.602 Euro auf 3.158 Euro.
• Den höchsten Verkehrswert erzielten Eigentumswohnungen im vierten Quartal 2022. Zu diesem Zeitpunkt konnten Eigentümer einen durchschnittlichen Preis von 3.602 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche aufrufen.
• Die höchste Preissteigerung fand hingegen im zweiten Quartal 2021 statt. Zu diesem Zeitpunkt legten die Wohnungspreise in Hannover um 4,19 Prozent zu; nun kostete der Quadratmeter statt 3.124 Euro 3.255 Euro.
• Trotz der Werteinbußen der vergangenen Quartale lag der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Hannover 2024 mit 3.158 Euro deutlich höher als zu Beginn unseres Preisentwicklungsvergleichs, dem dritten Quartal 2020. Vor vier Jahren kostete der Quadratmeter nämlich noch 156 Euro weniger.

Trotz der allgemeinen Preisstabilisierung sanken in Hannover 2024 vielerorts die Kaufpreise für Eigentumswohnungen. In den meisten von uns verglichenen Stadtteilen fiel der Wertverlust jedoch moderat aus. Wohnungseigentümer in einem Stadtteil mussten jedoch einen massiven Wertverlust hinnehmen.

• Im Stadtteil Bemerode sank der Kaufpreis für Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr drastisch. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis reduzierte sich um -20,13 Prozent von 3.835 Euro auf 3.063 Euro. Damit beträgt die Differenz für den Quadratmeter Wohnfläche 772 Euro.
• In Limmer rutschten die Kaufpreise für Wohnungen im vergangenen Jahr zwar auch ab, der Verlust fiel mit einem Minus von -1,31 Prozent jedoch deutlich milder aus. In unserem Vergleich ist Limmer damit der Stadtteil Hannovers, der den geringsten Wertverlust bei Eigentumswohnungen verzeichnete.
• Die Verkaufspreise von Eigentumswohnungen fielen auch in den übrigen Stadtteilen Hannovers, jedoch im moderaten Bereich. Die Verkaufspreise verloren dort zwischen -1,99 Prozent und -3,74 Prozent.
• Das teuerste Pflaster Hannover war 2024 der Stadtteil Zoo mit einem Quadratmeterpreis von 4.405 Euro. Am günstigsten konnten Sie in den vergangenen Monaten hingegen Wohnungen in Ricklingen erwerben. Hier kostete der Quadratmeter durchschnittlich 2.911 Euro.

Die Situation auf dem Mietmarkt in Hannover zeigte sich 2024 anders als die Situation auf dem Käufermarkt. Wie bereits in den letzten Jahren erhöhten sich die Mietpreise auch 2024 – allerdings nur in kleinen Preisschritten.

• Die Wohnungsmieten in Hannover zogen seit dem dritten Quartal 2020 kontinuierlich und in kleinen Preisschritten an. 2024 betrug der Preiszuwachs durchschnittlich 1,04 Prozent. Damit liegt das durchschnittliche Mietpreisniveau nun bei 9,72 Euro.
• Im Vergleich zum dritten Quartal 2020 kletterte der Mietpreis in Hannover insgesamt um 1,23 Euro pro Quadratmeter – von 8,49 Euro auf 9,72 Euro.
• Die größte Mieterhöhung mussten Mieter im ersten Quartal 2024 hinnehmen. In diesem Quartal stiegen die Mieten in Hannover um 1,39 Prozent von 9,38 Euro auf 9,51 Euro.

Nicht überall in Hannover kletterten die Mietpreise 2024 gleich stark in die Höhe. Hier gibt es leichte Unterschiede bei den von uns ausgewählten Stadtteilen, wie unsere Tabelle zeigt.

• Am geringsten legten die Mietpreise im Hannoverschen Stadtteil Groß-Buchholz zu. Dort zahlten Mieter 2024 statt der 9,37 Euro des vergangenen Jahres einen Quadratmeterpreis von 9,73 Euro. Das ist eine Preissteigerung von 3,84 Prozent.
• Spürbarer fielen die Mieterhöhungen im Stadtteil Kleefeld aus. Hier forderten Vermieter um durchschnittlich 4,98 Prozent höhere Mieten. Mit einem Mietpreis von 10,11 Euro pro Quadratmeter wohnte es sich dort jedoch günstiger als in dem exklusivsten Stadtteil in unserem Vergleich: Zoo.
• Wer in Zoo eine Wohnung angemietet hat, mussten 2024 einen um 4,74 Prozent höheren Mietpreis zahlen. Der Quadratmeterpreis lag mit 11,71 Euro 0,53 Euro über dem des vergangenen Jahres.

Entwicklung der Quadratmeterpreise für Häuser in Hannover seit 2020

Die Kaufpreise für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Hannover stiegen im dritten Quartal 2024 das zweite Mal in Folge. Damit erholt sich der Markt in diesem Segment nach einer länger anhaltenden Phase des Verlustes.

• Zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem dritten Quartal 2022 stiegen die Kaufpreise für Häuser in Hannover kontinuierlich. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis kletterte in dieser Zeitspanne von 3.587 Euro auf 4.414 Euro. Damit war der vorläufige Spitzenwert erreicht.
• Mit dem vierten Quartal 2022 fielen die Hauspreise in Hannover bis zum ersten Quartal 2023, in dem der Verlust mit -0,05 Prozent jedoch sehr gering ausfiel.
• Ab dem zweiten Quartal 2024 legten die Immobilienpreise in Hannover wieder zu und erreichten im dritten Quartal einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.937 Euro.

Die Kaufpreisentwicklung fiel in den einzelnen Stadtteilen Hannovers ähnlich aus. Die 0,15-Prozent-Marke wurde bei den Preiszuwächsen nicht überschritten. Damit legten die Hauspreise in Hannover nur im geringen Maße zu.

• Mit einem Wertzuwachs von 0,15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entwickelten sich die Immobilienpreise in dem Hannoverschen Stadtteil Nordstadt am stärksten. Hier kletterte der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Ein- und Mehrfamilienhäusern im vergangenen Jahr von 3.444 Euro auf 3.449 Euro. Dennoch bleiben die Kaufpreise in Nordstadt am günstigsten im Stadtteilvergleich.
• Deutlich mehr Geld mussten Hauskäufer in dem exklusiven Stadtteil Zoo 2024 hinlegen. Dort verlangten Eigentümer einen Quadratmeterpreis von 5.975 Euro. Das ist eine Steigerung von 0,08 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu diesem Zeitpunkt kostete der Quadratmeter fünf Euro weniger.

Deutlicher als die Kaufpreise zogen die Mietpreise für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Hannover an. Im dritten Quartal 2024 gab es hier eine Verteuerung um 2,52 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal desselben Jahres.

• Nach einem zwischenzeitlichen Mietpreisrückgang von -0,97 Prozent im zweiten Quartal 2024 zogen die Mietpreise für Häuser in Hannover im dritten Quartal 2024 mit einem Plus von 2,52 Prozent recht stark an. Damit lag der durchschnittliche Mietpreis für den Quadratmeter Wohnfläche zu diesem Zeitpunkt bei 12,59 Euro.
• Den größten Preissprung bei den Mieterhöhungen gab es jedoch im zweiten Quartal 2021. Mit einem Zuwachs von 4,85 Prozent kletterten die Quadratmeterpreise innerhalb eines Quartals von 10,30 Euro auf 10,80 Euro.
• Der stärkste Mietpreisrückgang folgte im nächsten Quartal. Mit einem Minus von -1,02 Prozent fielen die durchschnittlichen Mietpreise für den Quadratmeter Wohnfläche von 10,80 Euro auf 10,69 Euro.

Die Mietpreise erhöhten sich im vergangenen Jahr in den einzelnen Stadtteilen Hannovers in einem sehr ähnlichen Maße. Die Änderung zum Vorjahr betrug zwischen 6,44 Prozent und 6,58 Prozent. Damit fallen die Erhöhungen jedoch spürbar aus.

• Am wenigsten Miete mussten 2024 die Mieter im hannoverschen Stadtteil Hainholz zahlen. Hier legten die Kosten um 6,48 Prozent zu und stiegen damit auf einen Quadratmeterpreis von 11,51 Euro. 2023 belief sich dieser noch auf 10,81 Euro.
• In Kleefeld mussten Mieter hingegen deutlich mehr Miete zahlen. Hier stiegen die Durchschnittsmieten ähnlich wie in Hainholz um 6,51 Prozent, erreichten dadurch jedoch mit 14,23 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche ein deutlich höheres Preisniveau.
• Die vergleichsweise größte Mietpreissteigerung gab es 2024 in dem Stadtteil Oststadt. Hier zogen die Mieten um 6,58 Prozent an und erreichten damit einen Durchschnittswert von 13,76 Euro pro Quadratmeter.

Grundstücke in Hannover so günstig wie 2017

Die Preise für unbebaute Grundstücke in Hannover sanken 2023 das zweite Jahr in Folge. 2023 vervierfachte sich der Verlust jedoch im Vergleich zu 2022. Damit erreichten die aktuellen Bodenrichtwerte für Hannover einen Wert wie vor sieben Jahren. Doch was ist eigentlich ein „Bodenrichtwert“?

Den Wert eines Grundstücks bestimmt der sogenannte „Bodenrichtwert“. Dieser beziffert den durchschnittlichen Wert eines Quadratmeters unbebauten Bodens in einem bestimmten Gebiet. Verantwortlich für die Ermittlung der Bodenrichtwerte sind die Gutachterausschüsse der Gemeinden. Die Bodenrichtwerte für das vergangene Jahr entwickelten sich in Hannover rückläufig.

• Mit einem Minus von -12,90 Prozent sackten die Grundstückspreise in Hannover im Jahr 2023 so stark ab wie noch nie in den vergangenen neun Jahren. Damit reduziert sich der Wert von einem Quadratmeter Grund und Boden im Vergleich zu 2022 von 310 Euro auf 270 Euro. Der aktuelle Bodenrichtwert erreicht somit etwa das Preisniveau des Jahres 2017.
• Bereits 2022 setzte der Wertverlust der Grundstücke ein. In dem Jahr betrug dieser jedoch lediglich -3,13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
• Seit 2014 stiegen die Bodenrichtwerte in Hannover kontinuierlich. Den größten Wertezuwachs verzeichnen wir im Jahr 2017. Zu diesem Zeitpunkt legten die Preise um 11,48 Prozent zu.
• Den höchsten Preis erhielten Eigentümer für ihr Grundstück im Jahr 2021. Damals erreichte der durchschnittliche Quadratmeterpreis 320 Euro.

Während die Grundstückspreise in den einzelnen Stadtteilen Hannovers um einen ähnlichen Prozentsatz fielen, unterschieden sie sich in der Höhe der Bodenrichtwerte erheblich. Hier reichte die Spanne von 140 Euro pro Quadratmeter bis zu 785 Euro pro Quadratmeter.

• Für vergleichsweise wenig Geld konnten Sie 2023 Grundstücke in den Stadtteilen Bemerode und Kirchrode kaufen. In beiden Orten Hannovers sanken die Bodenrichtwerte um -13,04 Prozent und lagen danach bei einem Durchschnittwert von 140 Euro.
• Deutlich teurer waren die Grundstücke 2023 in den Stadtteilen Hainholz, Ahlem, Limmer und Heideviertel. Hier mussten Käufer trotz eines Wertverlustes von -13,04 Prozent bzw. -12,97 Prozent zwischen 420 Euro und 525 Euro bezahlen.
• Mit Abstand am teuersten fiel hingegen der Kauf eines Grundstücks in den Stadtteilen Oststadt und Nordstadt aus. Während in Oststadt der Bodenrichtwert 2023 bei immerhin 650 Euro für den Quadratmeter lag, war Nordstadt mit einem Quadratmeterpreis von 785 Euro das teuerste Stadtviertel Hannovers.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die derzeitigen Trends auf dem Immobilienmarkt in Hannover auch im Jahr 2025 fortsetzen. Im kommenden Jahr wird sich auf dem Wohnungsmarkt voraussichtlich eine stabile, aber langsame Preisentwicklung zeigen. Dafür spricht eine möglicherweise steigende Nachfrage nach Kaufimmobilien, die durch die gesunkenen Bauzinsen angeregt werden könnte. Gleichzeitig beeinflussen jedoch die weiterhin hohen Baukosten die Kaufentscheidungen. Das würde sich ausgleichend auf die Nachfrage nach Eigentum auswirken und vor allem die Grundstückswerte negativ beeinflussen.

Angesichts der hohen Baukosten entscheiden sich sicherlich auch 2025 vermehrt Menschen gegen einen Immobilienkauf und weichen auf eine Mietwohnung aus. Daher dürften die Mieten für Häuser und Wohnungen in Hannover auch 2025 weiter steigen. Durch die hohen Energiekosten wird wohl der Bedarf an energieeffizientem Wohnraum besonders stark nachgefragt sein und die Kosten für Neubauten und sanierte Objekte anschieben. Das würde sowohl im Kauf- als auch im Mietbereich zu Preissteigerungen für energetisch optimierte Wohnungen in Hannover führen.