Hamburg: Markt für Premium-Immobilien auf Wachstumskurs
Auf dem Hamburger Wohnimmobilienmarkt legte die Zahl der Kauffälle im Premiumsegment im vergangenen Jahr um mehr als 25 Prozent zu. Das belegt eine aktuelle Auswertung der Zahlen des Hamburger Gutachterausschusses durch das Maklerhaus Dahler & Company. Demnach stieg die Anzahl der Kauffälle für Premiumimmobilien um 26,4 Prozent gegenüber 2016 von 2.114 auf 2.673. Zu diesem Segment rechnet das auf Luxusimmobilien spezialisierte Maklerunternehmen Eigentumswohnungen mit einem Quadratmeterpreis von mehr als 5.000 Euro sowie Ein- und Zweifamilienhäuser, die für mehr als 500.000 Euro verkauft werden. Der Anteil dieser Immobilien am Hamburger Gesamtmarkt beträgt 28,6 Prozent, was den Premium- bzw. Luxusbegriff relativiert. So sind besonders exklusive Lage oder Ausstattung keine erforderlichen Kriterien und der hohe Anteil der Immobilienverkäufe im gehobenen Preissegment kann auch auf die generell sehr hohen Immobilienpreise in Hamburg zurückgeführt werden.
Insgesamt entwickelte sich die Zahl der Kauffälle in Hamburg gegenüber 2016 rückläufig: Die Gesamtzahl ging um 7,9 Prozent auf 9.334 Fälle zurück. Dies ist dem Luxusmakler zufolge jedoch nicht einer rückläufigen Nachfrage, sondern einem zu geringen Angebot geschuldet.
Villa für mehr als 25 Millionen Euro veräußert
Der höchste Kaufpreis wurde 2017 für eine Villa in den Hamburger Elbvororten erzielt. Diese wechselte für 26,25 Millionen Euro den Besitzer. Im Schnitt lag der durchschnittliche Kaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser in Hamburg bei 1,04 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2016 lag der Durchschnittskaufpreis noch knapp unter einer Million Euro. Insgesamt wurden 983 Einheiten im Premiumsegment ab 500.000 Euro veräußert. Das entspricht einem Drittel der Kauffälle im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser. Rund drei von vier verkauften Häusern befinden sich in den Elbvororten sowie im Gebiet Alstertal / Walddörfer.
28.400 Euro je Quadratmeter für Hamburgs teuerste Wohnung
Die teuerste Eigentumswohnung der Hansestadt befindet sich in der Hafencity: Sie wurde für 9,5 Millionen Euro veräußert, der Quadratmeterpreis betrug 28.400 Euro. Von den 1.690 verkauften Wohnungen im Premiumsegment wechselten 140 zu einem Quadratmeterpreis von 9.000 Euro und mehr den Eigentümer, im Schnitt lag der Quadratmeterpreis für Luxuswohnungen bei 6.672 Euro und damit rund 1,8 Prozent höher als 2016. Rund zwei Drittel der Eigentumswohnungen im Premiumsegment befinden sich in der Hafencity und an der westlichen Außenalster. Laut Dahler & Company könnten die zuletzt moderat gestiegenen Immobilienpreise in Hamburg - sowohl für Wohnungen als auch für Häuser - weiter an Auftrieb gewinnen, sollte der Nachfragedruck weiter steigen.
Randlagen rücken zunehmend in den Fokus
Zu den begehrten Lagen in der Hansestadt zählt dem Luxusmakler zufolge weiterhin die Stadtteile rund um die Alster, Eimsbüttel und die Elbvororte. Ein- und Zweifamilienhäuser werden zunehmend auch im Stadtrandgebiet nachgefragt, etwa im Alstertal mit Teilgebieten wie Poppenbüttel und Sasel. Nach Aussage von Björn Dahler, Geschäftsführer von Dahler & Company, ist der Bedarf an Wohnraum in allen Preissegmenten und Größen weiterhin hoch. „Der Wunsch nach Eigentum in Kombination mit steigenden Einwohnerzahlen und kaum verfügbaren Immobilien im Stadtkern führt dazu, dass Interessenten den Blick über das Zentrum hinweg wagen. Nicht nur Randgebiete innerhalb der Stadtgrenzen profitieren von dieser Entwicklung, sondern auch vermehrt die Metropolregion Hamburg“. Als Beispiel nennt er Norderstedt und Ahrensburg im nördlichen Hamburger Speckgürtel, die im Zeitraum 2007 bis 2017 eine Bevölkerungszuwachs um jeweils mehr als zehn Prozent verzeichneten.