Immobilienmarkt 2017: Das erwartet Eigentümer und Mieter
Nach weiteren Anstiegen der Immobilienpreise in 2016 und neuen Gesetzeseinführungen (Beispiel Wohnimmobilienkreditrichtlinie, Erweiterung der EnEV, etc.) neigt sich das Immobilienjahr dem Ende zu.
Doch auch im neue Jahr 2017 kommen auf Mieter, Vermieter und Immobilieneigentümer zusätzliche Regelungen dazu. Die folgenden fünf Punkte zeigen Ihnen alle wichtigen Neuerungen auf einen Blick.
Änderungen bezüglich Strom, Rauchmelder, Umzugspauschale, Antennenfernsehen und Grunderwerbsteuer
1. Erhöhte Umzugspauschale
Bei einem berufsbedingten Umzug kann ab dem 01. Februar 2017 der höhere Pauschalbetrag als Werbekosten steuerlich geltend gemacht werden. Dies gilt jedoch nur, wenn sich der Arbeitsweg um mindestens eine Stunde verkürzt. Im Rahmen von privaten Umzügen können die Lohnkosten des Umzugsunternehmens geltend gemacht werden. In diesem Falle handelt es sich dann um sogenannte haushaltsnahe Dienstleistung (bis zu 20 Prozent der Arbeitskosten, bis zu 4.000 Euro). Die Umzugspauschale steigt für Singles auf 764 Euro, für Verheiratete auf 1.528 Euro und für weitere Personen des Haushaltes kommen pro Person 337 Euro hinzu.
2. Erhöhung der Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer wurde in den letzten Jahren bereits in zahlreichen Bundesländern erhöht. Dieses Jahr ist Thüringen an der Reihe: Der Preis der Steuer steigt hier beim Immobilienverkauf ab dem 01. Januar von 5 Prozent auf 6,5 Prozent des Kaufpreises.
3. Ausbau der Rauchmelder-Pflicht
Rauchmelder sind bei Neubauten bereits so gut wie überall in Deutschland per Gesetz vorgeschrieben. Seit einigen Jahren wird nun in unterschiedlichen Bundesländern auch bei den Bestandsbauten nachgerüstet. Im neuen Jahr gilt dies für Nordrhein-Westfalen (ab dem 01. Januar) und für Bayern (bis zum 31.Dezember). Generell müssen die Melder in Schlafräumen, Kinderzimmern, Fluren und in Aufenthaltsräumen vorhanden sein. Ein Sonderfall ergibt sich 2017 für Berlin, denn hier gab es bisher überhaupt keine Rauchmelder-Pflicht. Ab dem 01. Januar müssen nun alle Neubauten mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Bestandsbauten haben bis zum Ende 2020 Zeit für eine Nachrüstung.
4. Strompreis wird erhöht
Der Strom wird im neuen Jahr ebenfalls teurer. Die EEG-Umlage steigt von einem halben Cent pro Kilowattstunde auf 6,88 Cent. Im Jahr 2017 steigen zudem die allgemeinen Netznutzungsentgelte an. Zudem wurden erhöhte Strompreise seitens der Anbieter angekündigt. Wann der Strompreis erhöht wird und um welche Summe es sich handelt, steht noch nicht fest.
5. Änderungen beim digitalen Antennenfernsehen
Das digitale Antennenfernsehen DVB-T wird ab dem 29. März kommenden Jahres abgeschaltet. Wer ab diesem Zeitpunkt nicht auf einen schwarzen Bildschirm gucken möchte, sollte sich bis dahin einen HD-fähigen Receiver zulegen. Zudem haben die privaten Sender RTL, ProSieben und Sat.1 angekündigt, dass sie ab dem 01. Juli ihr Programm über Freenet TV ausstrahlen wollen. Dies würde für die Zuschauer einen jährlichen Freischaltungsbetrag von 69 Euro bedeuten.
Immobilienpreise 2017: Wohnen wird noch teurer
Auch in 2017 werden die Immobilienpreise aller Voraussicht nach weiter steigen. Insbesondere in Großstädten, Ballungsräumen und Universitätsstädten wird die erhöhte Nachfrage nach Wohnraum, die Mietpreise weiter nach oben treiben. "Wir gehen davon aus, dass sich die Preisspirale weiter dreht", sagte der Direktor des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten. In Großstädten zogen laut Mieterbund die Mieten nach einem Umzug bereits um 7 bis 8 Prozent an. Die Bestandsmieten verteuerten sich zwar nicht ganz so stark, aber doch spürbar.
Experten erwarten auch für 2017 eine nicht abreißende Nachfrage am Immobilienmarkt, auch wenn die Zinsen zuletzt leicht gestiegen sind. Mit der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie werden Immobiliendarlehen nicht leichtfertig vergeben, deshalb benötigen Immobilienkäufer für ihre Baufinanzierung eine möglichst hohe Eigenkapitalquote. Dank des doch niedrigen Zinsniveaus und des Mangels an Alternativen bleibt die Immobilie auch 2017 ein attraktives Investment. Jedoch könnte im kommenden Jahr das Angebot von passenden Immobilien deutlich sinken. Dies ist insbesondere für Immobilienverkäufer eine gute Prognose.